39. Tag: Samstag, der 24. Januar 2015

Zu Fuß durch Saigon

Stadtspaziergang in Saigon mit Kunstmuseum und Innenstadt, bei Sonne und 33 Grad und Genuss des Nachtlebens bei Neonlicht und 24 Grad

Ho Chi Minh City, wo fängt man an, die Stadt zu erobern. Heute nicht beim Frühstück, das gibt es im Hotel. Das ist bequem, vor allem, wenn man eine lange Radtour hinter sich hat, aber eigentlich sind die Nudelsuppen hier auch nicht schlecht, vor allem gibt es da diesen einen kleinen Laden auf der Ecke…..

Wir beginnen mit einem schönen Spaziergang, durch den Park und rechts um die Ecke, weit kommen wir nicht und dann stehen wir vor dem Kunstmuseum. Hier geht es von den kulturellen Anfängen durch die gesamte Geschichte bis in die Moderne, sozialistischer Realismus und Abstraktes hängt meist dicht beieinander. Hinter dem Museum gibt es noch ein paar nette Galerien, die die Ausstellung ergänzen, aber wir sind ja als Radfahrer und nicht als Kunstkäufer hier.
Hinter dem Museum befindet sich dann die Antikgasse, hier wird alter Trödel, wohl aber meisten auf alt gemachter Trödel verkauft. Anders kann man sich nicht erklären, dass hier noch hunderttausende „authentische“ Feuerzeuge der US Armee verkauft werden, ebenso wie die Marken angeblich gefallener Amerikaner.

Wir schlängeln uns durch ein paar Gassen in Richtung alten französischen Rathauses, aber uns kommt die U-Bahnbaustelle in die Quere. Der ganze Straßenzug ist gesperrt, die U-Bahn ist wohl schon vergraben und führt zu einem Tunnel durch den Fluss. Nächstes Jahr dürften die Bauarbeiten hier im Zentrum abgeschlossen sein und man kann auch wieder zum Rathaus vordringen.

Durch den Umweg entdecken wir aber einen paar schmale Gassen und einen Hinterhof mit einem mehr als hundert Jahre alten Taubenschlag, der in eine Hauswand eingelassen war, inzwischen wohnen darin keine tauben mehr, aber eine Würgefeige hat das alte Gemäuer ordentlich in die Zange genommen.


In der Nähe des Marktes dann essen wir eine sehr späte Nudelmahlzeit und trennen uns auf, für das Shopping braucht mich meine Gruppe nicht, erst wieder für das Abendessen in einem kleinen Lokal in eine Nebenstraße, gute Frühlingsrollen und gutes Curry. Danach bleiben wir in einer der kleinen Straßenkneipen hängen, es ist wie Kino, interaktives Kino, denn neben dem „Film“ sind dutzende Straßenhändler, Erdnussverkäufer, Buchverkäufer, Masseure, Drogenhändler, Feuerspucker, Bettler abzuwehren, was nur manchmal erfolgreich gelingt.Vor allem, wer ganz vorne sitzt wird am meisten belagert und wer dann auch nur eine Winzigkeit gekauft, bekommt die Händler nicht mehr los. Dabei spielt dann der Film: „Nightlife in Saigon“ Touristen aller Herren Länder in allen Trunkeitsstadien mit asiatischen Begleiterinnen aller Altersklassen, wieder Straßenhändler und auch viele Vietnamesen und Vietnamesinnen im Wochenendstimmung und Partyrausch. Am Tisch lernt man die halbe Welt kennen und das frisch gezapfte Bier für 8000 Dong fließt in Strömen.

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