38. Tag: Freitag, der 23. Januar 2015
Wiedervereinigung in Saigon
Ankunft meiner Gruppe in Saigon und Spaziergang, sonnig und klar bei 30 Grad
Mit neuem Visa in der Tasche schläft es sich wirklich entspannter und lange, schön, wenn man am Morgen mal keine Gruppe „am Hals “ hat. Das ist jetzt natürlich nicht ernst gemeint, letztlich haben wir gemeinsam mehr als 2000 km hinter uns gebracht. nach einem dicken Frühstück mit Pfannenkuchen und Joghurt mache ich mich dann auf zum Bootsanleger und 10 Minuten später taucht dann auch das Tragflächenboot aus Vung Tau auf und meine Gruppe kommt heil an.
Schön, dass es diese Verbindung wieder gibt, im letzten Jahr war diese nach einem Brandunfall still gelegt worden, jetzt ist die Fähre wieder in Betrieb. Eigentlich ist es nicht erlaubt, Räder mit an Bord zu nehmen, aber wenn die Fähre nicht ausgebucht ist, geht das dann doch ohne Probleme. Am Wochenende sollte man vielleicht nicht damit rechnen die Räder an Bord zu bekommen.
Wir wühlen uns dann vom Anleger zum Hotel, das ist nicht so weit, vielleicht drei Kilometer. Der verkehr in Saigon wird immer als Paradebeispiel für verkehrschaos angesehen, aber meiner Ansicht nach geht es harmloser zu als in Hanoi. Zwar gibt es mehr Mopeds auf den Straßen, aber die Infrastruktur ist einfach besser organisiert und alles läuft flüssiger. Vor allem ist die Zahl der „Trolle“, die einem auf der falschen Fahrbahnseite entgegenkommen wesentlich geringer.
Da die Zimmer noch nicht ganz fertig sind, ziehen wir erst einmal in ein Lokal zu einem „Saigon“ Bier und ein paar frischen Frühlingsrollen und besprechen den gestrigen Tag und die Pläne für Saigon. Dann haben wir etwas Zeit für ein Schläfchen, Wäsche waschen und sortieren des Gepäcks und ziehen dann am späteren Nachmittag noch einmal los, die Umgebung erkunden.
Untergekommen sind wir in der Pham Ngu Lao Straße, das ist das Touristenviertel an sich. Zwischen zwei Straßenzügen gibt es nur Hotels, Restaurants, Bars, Massagen und Reisebüros. Dazwischen wirklich viele Touristen und fast ebenso viele fliegende Händler, die einem ständig Sonnenbrillen, Feuerzeuge, Karten, Nagelklipper, gefälschte Bücher und was weiß ich nicht alles andrehen wollen. Sitzt man im Restaurant, kommen diese im Minutentakt vorbei.
Wir ziehen eine große Runde durch den Stadtpark, hier tobt das Freizeitleben der Saigoner, das heißt spazieren gehen und Sport treiben: Joggen, Tanzen, Badminton oder am beliebtesten einen gefederten Ball mit den Füßen hin und her spielen. Dabei zeigen die Leute erstaunliche Wendigkeit, die sich in Kicks über den Kopf oder Roundhouse Tritten manifestiert. Andere turnen an Geräten herum und stärken Bauch- und Beckenmuskulatur. Weiter hinten im Park ist die „English Corner“, hier lauern vietnamesische Studenten den Touristen auf, um mit ihnen Englisch zu reden. das ist aber meist recht nett, auch wenn einige mehr als schauderhaft Kauderwelschen, na ja, jeder hat mal angefangen.
Über die touristische Meile geht es dann wieder zurück, langsam beginnt das Nachtleben, für das Saigon berühmt und berüchtigt ist. Hier werden die Bürgersteige nicht um 22 Uhr hochgeklappt, hier geht es um 22 Uhr erst richtig los, da wird es in den Bars laut und die Mädchen in Miniröcken häufiger.
Wir ziehen beim Inder ein und essen uns durch die Karte, schön scharf und gut und ein wenig zu viel, deshalb muss das Nachtleben der Stadt wohl noch einen Tag warten.