25. Tag: Samstag, den 10. Januar 2015
Verkehr
90 Kilometer von Dac To nach Pleiku, 850 hm bei Sonne und Wolken und angenehmen 25 Grad, anfangs Baustelle, dann neue Straße
Wir radeln in einen sonnigen Morgen heute einmal ganz ohne Frühstück, das gibt es nach den ersten Hügeln und senken mit grünen Reisfeldern im nächsten Ort. Dort befindet sich ein gute Nudellokal und gleich daneben das Kaffee. Wie jedes Jahr kostet es einige Mühe und Überredung, bis wir die Nudelsuppen auch im Kaffeelokal genießen dürfen, in den starken Kaffee mixen wir uns Joghurt, was für mich immer die Lieblingsvariante des vietnamesischen Kaffeegenusses ist.
Der Tag heute ist geprägt von vielen langen Hügeln, immer wieder geht es ordentlich hoch und runter und oft kann man die Straßenführung schon ein oder zwei Kilometer sehen. Die Piste ist neu gebaut, im letzten Jahr sind wir hier schon elendig durch Baustellen gekrochen, jetzt ist die Straße fast fertig, nur manchmal in den Senken sind die Brücken noch nicht fertig gestellt. Trotzdem geht es mit leichten Rückenwind mehr als gut voran und die Sonne scheint uns den ganzen Tag, erst gegen Mittag kommen ein paar Wolken, aber das ist uns auch recht, denn dadurch sind die Temperaturen erträglich.
Langsam kommen wir tiefer in das Kaffeanbaugebiet, noch ist Kaffee nicht die Hauptkultur, sondern immer noch Maniok, vor allem leben in den Dörfern viele kleine Gärtnereien von der Anzucht der kleinen Kaffeepflanzen. Einmal gelingt es mir heute auch eine Kaffeeplantage in der Blüte zu fotografieren, das sieht toll aus und es riecht ein paar hundert Meter weit intensiv nach Jasmin.
Das Geschäft mit dem Kaffee scheint sich zu lohnen, denn die schönen kleinen Holzhäuser weichen nach und nach den typischen schmalen vietnamesischen Einfamilienhäusern, das ist schade für uns als Touristen, aber wahrscheinlich gut für die Bewohner der Häuser. Vor den Häusern gibt es Freiflächen, auf denen die Bohnen getrocknet werden, ein paar Häuser weiter liegen riesige Haufen an der Straße, dort wird der getrocknete Kaffee geschält und wieder etwas weiter kann man riechen, dass hier geröstet wird.
Der Verkehr hat hier auf diesem Teil des Ho Chi Minh Pfades ordentlich zugenommen, mit der neuen Straße ist das kein Problem, lediglich an den Restbaustellen wird es manchmal recht eng, besonders die vietnamesischen Busfahrer haben eine Vollmacke und rasen durch die Baustellen und hupen sich ihren Weg frei. Am Nachmittag hat Thomas noch Kontakt mit einem PKW, der hatte ihn überholt, war dann reingezogen und hat unvermittelt angehalten, so dass Thomas draufgerauscht ist. Bis auf einen Kratzer am Auto ist nix passiert, die Dame wollte dann aber 100 USD, dann nur noch 20 USD. Thomas bestand darauf, die Polizei zu holen, was die Dame aber dann nicht wollte und die dann auch gar nicht mehr das Auto gefahren haben wollte, sondern der Beifahrer. nach 20 Minuten Diskussion in verschiedenen Sprachen, die die jeweils andere Seite nicht verstanden hat, fuhr der PKW dann weiter und wir auch. Unsere These: Die Dame hat Fahrversuche gemacht und hatte keinen Führerschein: Pech für Kuh Elsa!
In Pleiku angekommen steigen wir recht luxuriös ab, große Zimmer mit chinesischem drei Sterne Standard, ausgiebig lange heiße Dusche. das Abendessen auf dem Markt ist auch recht lecker, aber die Bestellung geht etwas schief. Da der andere Thomas Vegetarier ist und Helma keinen Koriander mag, kommen dann immer mehr Frühlingsrollen ohne Fleisch und ohne Grünzeugs, erst nachdem wir drei Mal finster geguckt haben, funktioniert es dann wie gewünscht.