24. Tag: Freitag, der 9. Januar 2015
Eitel Sonnenschein
77 Kilometer von Dak Glei nach Da To, 830 hm mit vielen kleinen Hügeln, Rückenwind und Sonne bis 30 Grad
Morgens im Nudelsuppenshop werde ich erkannt, der Sohn der Chefin, der etwas Englisch spricht, kann sich an mich und meine Gruppe vom vorigen Jahr erinnern und dieses Jahr fallen wir hier fast in Kommandostärke ein. Wetterbericht und Realität stimmen überein, die Schlechtwetterperiode scheint nun endgültig überwunden, Grund zur Freude und zum Sonnencremen.
Eine schöne fahrt haben wir hier durchs Minoritätengebiet, hier wohnen die Cham, die Gesichter sind auch eher rund und nicht länglich und mit den vielen Holzhäusern in den Dörfern erinnert alles ein wenig an Laos. Angebaut wird nicht zu viel Reis, die Gegend hinter dem Pass ist wesentlich trockener, es gibt keinen Urwald mehr und in den Bergen nur noch wenig Wald und der wird mit „Slash and Burn“ regelmäßig abgebrannt, um Maniok anzubauen. Den ganzen Tag kommen wir an großen Flächen vorbei, auf denen Maniok, in dünne Scheiben zerschnitten, getrocknet wird.
In den Bergen wird wohl auch Kautschuk hergestellt, zumindest treffen wir heute auf einen Aufkäufer und einen Bauern, der die stinkende Masse vom LKW lädt.
Schön sind auch die Versammlungshäuser in den Dörfern, auf Stelzen ruht eine Plattform mit einem mehr als hohen Spitzdach, der Effekt ist, das es immer schön kühl im Raum ist, auch bei Temperaturen und die 40 Grad. Eines der Häuser wurde als Schulzimmer genutzt, wohl eine zweite Klasse lernte hier rechnen. Um die Ergebnisse an die Tafel zu schreiben mussten die Kleinen auf den Lehrertisch klettern. Lange hielten wir uns aber nicht auf, denn im Gegensatz zu den Schülern schien die Lehrerin nicht besonders begeistert über den Besuch.
Auf den letzten Kilometern dann auch schon die ersten Kaffeeplantagen, für die Blütezeit sind wir wohl noch ein wenig zu früh, nur ein kleines Gärtchen stand in blühendem Weiß und sendete seinen Duft nach Jasmin aus.
Gegen 16 Uhr erreichen wir unseren Zielort, auch hier im Zentrum noch einmal ein versammlungshaus, allerdings waren die Türen verschlossen und im Raum hingen der Bilder der Parteifunktionäre im Ort. Hinter dem Versammlungshaus dann ein Denkmal mit 2 Panzern der vietnamesischen Armee.
Unser Hotel ist noch etwas außerhalb, die Zimmer sind einfach und gut, aber die Wirtin etwas nervig, aber mit der Hilfe meiner Frau am Telefon bekommen wir alles geregelt. Das Essen heute Abend ist etwas spartanisch, Reis mit zwei Stücken Fleisch und ein wenig Gemüse, aber unter Zuhilfenahme einiger Biere werden wir doch satt und zufrieden.