9. Tag: Donnerstag, der 25.Dezember 2014
Die No-Yes-No-Yes-No Brücke
102 Kilometer und lasche 100 hm von Ninh Binh nach Sam Son, auf kleinen Straßen durch Dörfer und Reisfelder, über die halb verbotenen Brücke bis ans Meer bei trüben 23 Grad
Leider ist es wieder recht trübe, aber schon ein wenig wärmer als gestern, als wir nach dem Frühstück starten und Ninh Binh verlassen. Zwei Kilometer geht es auf der Hauptstraße entlang, dann biegen wir wieder auf die Nebenstrecke ab. Aber auch diese, noch vor drei Jahren kleine Straße hat sich entwickelt, also biegen wir noch einmal ab, auf nun eine wirklich winzige Nebenstrecke.
Wieder geht es durch kleine Dörfer und Reisfelder, vorbei an vielen Friedhöfen nach Phat Diem. In der Kathedrale ist heute Hochbetrieb, kein Wunder es ist ja auch Weihnachten und in der Kathedrale läuft ein Gottesdienst, so dass wir nur von außen einen Blick werfen können. Um die Kathedrale wurden aus Pappmaché kleine Berge aufgebaut und in der „Höhle“ wird die Jesusgeschichte dargestellt.
Auch in diesem Jahr versuchen wir wieder eine Brücke Fähre über den Fluss zu finden, diesmal hatten wir sogar telefonische Unterstützung von Chung, aber es hilft nichts, die Straße wird schmaler und schmaler und endet am Damm und geht ohne Bootsanleger am Ufer entlang. Irgendwann taucht dann aber eine neue, fast fertige Brücke auf und wir fragen, ob wir rüber können. „Nein“, lautet die Antwort von einer Seite, „Ja“ von der anderen Straßenseite, also probieren wir es und es geht weiter. Ein paar Bauarbeiter winkt uns weiter, der nächste versucht uns zu stoppen und so sind wir schon in der Mitte der Brücke, auch dort wieder „Ja“ und fünf Meter weiter „Nein“. Doch dann sind wir drüben und haben noch 13 km auf der Schnellstraße, um nach Sam Son zu fliegen.
Eine dreiviertel Stunde später stehen wir am Strand und Helma kann die Füße ins Meer stecken. Fischerboote tuckern vorbei und landen an, Gäste gibt es kaum in dem typischen Strandstädtchen, wahrscheinlich ist hier nur am Wochenende und im Sommer richtig was los.
Ein Hotel ist schnell gefunden, auch hier probiere ich einen Variante, diesmal direkt am Fischereihafen mit toller Aussicht. Noch toller wird das Abendessen, wir bestellen in einem der Seafood Lokale, dann springt die Wirtin aufs Moped und fährt die Zutaten kaufen. Damit ist Frische garantiert.
So kommt dann ein großer leckerer gebratener Raubfisch auf den Tisch, Tintenfischringe mit Zwiebeln, Gemüse und Schweinefleisch. Am Ende können wir uns kaum noch bewegen. Schon gegen 20.30 Uhr sind wir im Hotel zurück, zu tun gibt es nichts in der kleinen Stadt, außer noch ein wenig auf dem Balkon zu stehen und dem Rauschen des Meeres zu lauschen und dann gemütlich einzuschlafen.