10. Tag: Freitag, der 26. Dezember 2014
Auf neuen Pfaden in die Berge
101 km von Sam Son nach Thai Hoa, auf kleinen Straßen über die ersten Hügel, 600 hm bei leichtem Niesel
Der Morgen grüßt grau und ein wenig feucht, es regnet nicht richtig, sondern niesel nur ein wenig. Doch das kann uns die Laune nicht verderben, wir haben gut geschlafen und das Frühstück ist lecker, regionales Bun, das heißt eine Art gedämpfter Pfannkuchen aus Reismehl mit Röstzwiebeln, dazu zwei Minibouletten, ziemlich lecker und gibt es nur hier in der Region.
Los geht es dann auf einer kleinen Straße durch kleine Dörfer fast am Meer entlang, man kann die salzige Seeluft immer noch riechen. Dann kommen wieder Reisfelder, später mehr auch Tabakfelder. Ein kleines Stück müssen wir über die 1A Hauptverbindung von Hanoi nach Saigon, der Verkehr ist nicht so straff wie erwartet und die Straße frisch gemacht. Ich schlage meinen Mitstreitern einen neue Route vor und die sind sofort einverstanden, so geht es dann noch einmal 5 km auf der Hauptstraße weiter und dann biegen wir nach rechts ab.
Zwar ist es erst 11 Uhr, aber da ich die Strecke nicht kenne, schlage ich noch einen Nudelimbiss vor, zumal es gerade etwas stärker nieselt, dann machen wir uns auf den neuen, kleinen Weg.
Der ist Anfangs recht holprig, aber es gibt kein Verkehr und wenn man etwas mehr als die trübe tagessuppe sehen könnte, wäre es sogar recht schön. Langsam wird die Straße besser und wir nähern uns den ersten Hügeln, links von uns liegt eine Stausee und hier kann man bei klarem Wetter schöne Aussichten haben.
Der Nachmittag wird ein wenig trockener, aber es bleibt grau in grau und gerade nach den ersten Hügeln geht es weiter mit den konjunktiven Aussichten bis wir den Ho Chi Minh Pfad erreichen. Noch einmal genehmigen wir uns ein Nudelsüppchen und fahren dann die letzten 20 Kilometer. Mit der neuen Strecke haben wir knappe 50 Kilometer abgekürzt und sind heute Abend schon in dem Ort, in dem wir erst morgen Mittag sein wollten. Morgen entscheiden wir dann nach Wetterlage, ob wir unseren Vorsprung ausweiten oder schon zu Mittag am Ziel sind. Reichlich müde fühlen wir uns allemal.
Das Abendessen ist Hausmannskost, gebratener Reis und ein Bier dazu und schon um halb 9 sind wir dann im Hotel zurück. Für morgen früh haben Helma und ich uns zu einer ersten Yoagasession verabredet, vielleicht gelingt es uns ja, wieder eine Tradition daraus zu machen.