7. Tag: Dienstag, der 23. Dezember 2014

Sonnenschein im Karstgebiet

103 Kilometer von Kim Boi nach Ninh Binh, auf kleinen und ruhigen Straßen durch wunderschöne Landschaft, 300 Höhenmeter bei Sonne bis 22 Grad und leichtem Gegenwind

Oi troi oi, sagt der Vietnamese als Ausdruck des Erstaunens, verdammt frisch am Morgen ist es, wohl gerade einmal 8 oder 9 Grad, doch die Sonne bohrt schon wieder ihre Strahlen durch den morgendlichen Dunst, als wir um 8 Uhr ungefrühstückt auf die Räder steigen. Das ist kein Problem, denn nach 12 Kilometern kommt schon ein kleines Städtchen und wir bekommen dort eine hervorragende Nudelsuppe. Danach ist dann fast schon T-Shirtwetter und es geht durch traumhafte Landschaften. Ringsum überall Reisfelder und Karstkegel. natürlich verrate ich meinen Teilnehmern nicht, dass es im Sommer noch schöner ist, wenn die Reisfelder alle in sattem Grün leuchten, dafür steigt dann aber auch das Thermometer bis auf 40 Grad. Da ist uns glaube ich, dieses optimale Radlerwetter lieber!

Auf den Feldern beginnen schon langsam die ersten Arbeiten, ab und zu sehen wir einen Bauern mit Traktor oder Wasserbüffel, der die schlammigen Flächen umpflügt, etwas später dann sehen wir die Frauen, die die Vorasaatfelder bearbeiten. Auf kleinen Felderchen werden Reiskörner dicht an dicht ausgesät und in zwei oder drei Wochen dann auf die Felder vereinzelt. Hier im Norden kommt über die Vorsaatflächen dann eine Plastikhaube, damit die kleinen Pflänzchen es schön warm haben.

Die gegend um Ninh Binh wird auch die „Trockenen Halong Bucht genannt“, ganz so trocken ist sie auch nicht, denn es gibt überall Seen und Flüsse, auf einem planen wir morgen eine Bootsfahrt und die vielen Reisfelder machen auch keinen trockenen Eindruck. Über zwei Pontonbrücken gelangen wir in das Gebiet und dann geht es auf einer schmalen Straße durch die rechts und links steil aufragenden Berge. in den letzten Jahren hat sich auch viel verändert. Viele Häuser wurden gebaut und auch große und schöne Häuser. Früher gab es hier nur winzige Häuser, manchmal führte nur ein schmaler Damm durchs Reisfeld zu einer schmalen Hütte am Fuße eine Karstkegels und um die Hütte standen ein paar Papaya Bäume und ein paar Palmen, die Leute lebten faktisch wie auf einer Insel. Die kleinen Wege waren verschlungen und führten in abgelegen Dörfer und nicht wieder hinaus. Heute hat man eine größere und schnelle Straße durch die Landschaft gezimmert, leider ist damit viel von der Romantik verloren gegangen, aber für die Bustouristen ist es einfacher geworden. Aber nach 8 oder 9 Touren hier durch die Region kann ich immer noch ein paar schöne Nebenstrecken finden.

Langsam sinkt die Sonne tiefer und wir nähern uns Ninh Binh, einer größeren Stadt mit 150.000 Einwohnern. Im Hotel werden wir freundlich empfangen, aber ich kenne die Familie auch schon seit meiner ersten Vietnam Reise.

Den Abend verbringen wir in einem netten Lokal mit lokalen Spezialitäten, von Schlange Aa und Schildkröte lassen wir die Finger, aber die Ziege mit Sternfrucht, grüner Banane und Kräutern, die in Reispapier gewickelt wird ist lecker, ebenso wie der gebratenen Fisch und das Rindfleisch, genau das was man nach einem langen Radfahrtag braucht.

 

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