5. Tag: Sonntag, der 21. Dezember 2014

Am Rande der Stadt und ein kleines Stück weiter

35 km Tagesausflug nach Co Loa, Besichtigung der Tempel, zwei Mal über die Long Bien Brücke, abends vietnamesischer Feuertopf, bei Sonne und Wolken bis 20 Grad

Heute ist unser Tag zum Einfahren, wir wollen ein wenig raus aus der Stadt und dazu eignet sich ein Ausflug zur Tempelanlage von Co Loa. Einen Vorgeschmack auf die Verkehrsdichte haben wir ja gestern schon bekommen und so wühlen wir uns gleich am Morgen durch den dicksten Verkehr. ich glaube, viel größer dürfen meine Gruppen in Hanoi nicht werden, sonst haben wir keine Chance mehr zusammen zu bleiben, aber zu Fünft geht es noch ganz gut.

Zuerst machen wir einen kleinen Abstecher an der langen Mosaikwand entlang, die hier vor 4 Jahren zum 1000sten Jubiläum von Hanoi gebastelt wurde, dann schlendern wir über den Obst Großhandel und dann geht es auf der historischen Long Bien Brücke über den Roten Fluss. Die Brücke ist mehr als 100 Jahre alt und wurde von den Franzosen gebaut. In der Mitte fährt die Eisenbahn und links und rechts gibt es eine Spur für Mopeds und das Gedränge auf der Brücke ist im Hauptverkehr recht groß, aber genau deshalb zählt die Brücke zu einer der interessantesten Attraktionen in der Stadt.

Auf der anderen Seite ist dann die Hanoier Vorstadt und das Leben ist auch hier noch sehr lebendig, aber schon 5 Kilometer weiter wird es ruhiger. Wir bewundern die fliegenden Aquarienhändler, am Moped sind Plastiktüten angebracht, in denen Goldfische und Guppys zum Verkauf dar geboten werden. In die Tüten wird Druckluft einblasen, so dass die Fische genug Sauerstoff zum Atmen haben.

In einem Café trinken wir noch starken Kaffee und probieren unsere Früchte vom Markt, die Mandarinen sind lecker, die Milchfrüchte kommen nicht so gut an. Ich freue mich schon auf den Süden, auf frische Drachenfrucht, Maracuja, Ananas und was es da nicht noch alles gibt.

In Co Loa angekommen brauchen wir erst einmal eine Nudelsuppe, dann machen wir uns an die Besichtigung der drei oder vier Tempel. Vor mehr als 2250 Jahren befand sich hier die Hauptstadt eines vietnamesischen Reiches. Die Ringmauern der Befestigungsanlage lassen sich nur noch erahnen, geblieben sind ein paar alte Tempel konfuzianischen Ursprungs. Imposant ist die Bautechnik der großen, langen und flachen Gebäude mit schweren Holzbalken.

Touristen gibt es außer uns nicht, nur ein paar vietnamesische Jugendlich stampfen auch noch Fotos schießend durch die Anlagen und den Park. So ruhig und beschaulich ist die Anlage ein schöner Kontrast zu Hanoi. Zu der Figur mit der Armbrust gibt es noch eine Geschichte, der König hatte einer Schildkröte das Leben gerettet, zum Dank bekam er eine Kralle von ihr geschenkt, welche er als Abzug für seine Armbrust verwenden sollte. Die wurde zur Wunderwaffe und verhundertfachte ihr Kraft.

Der Rückweg wird kürzer als erwartet, denn es gibt eine neu Brücke, noch nicht über den Roten Fluss, aber über einen Nebenarm. So sind wir schnell wieder zurück im Chaos und fahren dann über die Long Bien brücke wieder ins Zentrum.

Nach einer kleinen Pause laufen wir zum Abendessen. Für heute habe ich Lau, den vietnamesischen Feuertopf ausgewählt. In einem Fond wird Rindfleisch und Gemüse gegart, die Portion ist so reichlich, dass wir keinen Reis und keine Nudeln brauchen, dazu wieder Hanoi Bier. Vor allem Christian ist begeistert von dem Essen. gegen 22 uhr sind wir dann zurück im Hotel, die anderen wollen noch ein Bier trinken an der Bia Hoi Kreuzung trinken, ich will nicht so spät ins Bett, um meine leicht Erkältung endlich auszukurieren.

 

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