5. Tag: Mittwoch, der 19. März 2014
Guter Start
80 Kilometer von Saigon nach My Tho, anfangs mit 3 Millionen Mopeds raus aus der Stadt, dann kleine ruhige Straßen und Wege, Drachenfruchtplantagen, Spaziergang in My Tho, Wolken und Sonne bis 35 Grad, leichter Gegenwind
Schon um 6 Uhr sitzen wir auf den Rädern und suchen den weg aus der Stadt. Wer denkt, um diese Zeit allein auf der Straße zu sein, der hat sich gründlich geirrt, denn alle Saigoner mit Job müssen jetzt zur Arbeit und natürlich mit dem Moped. Entsprechend voll sind die Straßen, doch je weiter wir in die Randbezirke kommen, um so besser wird es, denn natürlich sind alle in die Stadt unterwegs und nur wir wollen raus.
Trotz der gefühlten 23 Millionen Mopeds kommen wir stressfrei aus der Stadt, es macht einfach immer wieder Spaß, hier im Verkehr einzutauchen und da Johannes Helm trägt, tue ich das auch wieder mal, zumindest bis es gegen Mittag richtig heiß wird.
Nach knappen 20 km haben wir die Großstadt hinter uns gelassen und gönnen uns eine Nudelsuppe, unerträglich heiß ist es bisher aber noch nicht geworden, denn es hängen ein paar Wolken am Himmel, leider weht der Wind in die falsche Richtung, allerdings auch nicht zu stark.
in Can Duoc verlassen wir die Straße Nr. 50 und holpern bald über kleine Wege, mit der Fähre geht es über einen ersten Nebenfluss des Mekong und auf einem noch kleineren Weg auf der anderen Seite weiter. Das Bild wird bestimmt von kleinen Dörfern, in Flussnähe werden ab und zu Shrimps produziert, man erkennt das an den Becken, in denen die Belüftungsräder lustig plätschern.
Die reisernte ist an einigen Stellen schon vorbei, an anderen kann es nicht mehr lange dauern, bis das Korn vom Halm muss, dann kommen immer mehr Drachenfruchtplantagen und irgendwann scheint das ganze Leben hier nur noch aus Drachenfrüchten zu bestehen, Plantagen so weit das Auge reicht, in den Dörfern wird sortiert und verpackt und ab und zu überholen uns Traktoren, die die großen Körbe mit den Früchten weiter transportieren.
Zwei Früchte bekommen wir geschenkt und sind später beim Essen hocherfreut, denn es handelt sich um die Sorte mit dem roten Fruchtfleisch, die noch ein wenig leckerer sind. Gegen 13.30 Uhr sind wir dann schon am Ziel und machen eine Pause über die größte Hitze und ziehen dann noch einmal los.
Zuerst machen wir uns auf den Weg zum Cao Dai Tempel. In Vietnam gibt es neben vielen Buddhisten und Christen, sowie ein paar Moslems noch eine weitere Religion, die des Cao Dai. das ist eine Zusammenfassung aller bekannten Religionen zu einer neuen und eigenen. das Symbol ist das Auge im Dreieck. Die Hierarchie ist wie in der katholischen Kirche, es gibt sogar die Stellung eines Papstes, diese sei jedoch seit 1935 vakant, vielleicht werde ich mal eine Bewerbung abschicken
Der Markt im Städtchen ist wunderschön, olfaktorisch grüßen die riesigen Stände mit Trockenfisch verschiedenster Art und Größe schon von weitem, aber ansonsten gibt es neben Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch alles, was man in Vietnam zum Leben braucht. Wir schlendern zurück zum Ufer des Mekongarmes und setzen uns in das Restaurant mit dem schönen Blick. Leider beginnt der Service lasch und unmotiviert, die Shrimps sind etwas lasch und zu süß-sauer für die eigentliche Tamarindensauce. Der bestellte Fisch lag dann fast eine Stunde auf dem Grill, dann hat man versucht ihn in der Küche ein wenig aufzupeppen, das hat aber nicht geklappt, er schmeckte einfach nur bitter. Mit wenig Debatte wird aber die Reklamation anerkannt und wir verlassen den Laden nur leicht angesättigt. Macht nix, denn im Hotel haben wir ja noch die zweite Drachenfrucht.