7. Tag: Samstag, der 15. Februar 2014
Zum ersten Mal am Meer
103 Kilometer von Ninh Binh nach Sam Son, ein wenig Hautverkehrsstraße, viel Nebenstraße und auch kleine Wege, Kathedrale in Phat Diem und Füße im Meer, bei knapp 20 Grad und Wolken
Nach dem Frühstück brechen wir um 9 Uhr auf und rollen erst einmal mit viel Verkehr aus der Stadt. Der wird aber recht schnell weniger, als wir dann nach Süden abbiegen und noch weniger, als wir eine neue Strecke über kleine Dörfer probieren, leider ist es nur ein schlecht geteerter Feldweg. Bei Sonnenschein mag das ganz interessant sein, doch heute ist alles wieder grau in grau, dafür aber ein wenig wärmer als gestern.
Das Land ist platt und flach und überall gibt es Reisfelder zwischen den Dörfern, die Bauern sind wir überall fleißig bei der Arbeit. Heute bekomme wir zum ersten Male auch die Mud-Surfer zu sehen. Ein Bauer steht dabei auf einem Holzbrett und lässt sich von einem kleinen Traktor übers Feld ziehen, um dieses zu glätten und das Stecken der Reispflanzen vorzubereiten. Vor ein paar Jahren habe ich das noch als Wasserbüffelgespann sehen können, aber auch in Vietnam bleibt die Entwicklung nicht stehen.
Überall zwischen den Reisfeldern finden sich auch die Gräber. Für den vietnamesischen Bauern ist es wichtig, auf dem eigenen Feld begraben zu werden, doch da die Landfläche immer kleiner und die Familien immer größer werden, ist dies seit einigen Jahren nicht mehr erlaubt und es werden unfruchtbare Brachen verwendet.
Etwas später holpern wir in Phat Diem ein. Dort gibt es eine große Kathedrale. Nicht dass es an Kirchen in der Region fehlt, dies aber ist etwas besonderes. Von außen sieht sie aus wie ein buddhistischer Tempel, bloß das oben ein Kreuz drauf gesetzt wurde, von innen gibt es viele tolle Holzarbeiten und die Innenausstattung ist eben auch wie in einer Kirche. Auf eine knappe Million Einwohner in der Diözese kommen hier 140.000 römisch-katholische Gläubige. Von denen sieht man aber heute kaum einen, lediglich eine französische Reisegruppe treffen wir auf dem Gelände und Fotografen, die mit ihren Models den schönen Hintergrund haben wollen.
Auf der kleinen Straße kommen uns heute Unmengen von Schülern auf ihren Rädern entgegen, offenbar ist die Schule gerade zu Ende, wir kommen aus den „Hello“ rufen und dem Zurückwinken gar nicht mehr heraus. unterwegs gibt es wieder viele Gelegenheiten, das reispflanzen zu beobachten. Immer sind die Bauern erfreut, von uns begutachtet zu werden, noch nie hat einer unwirsch zurück gewunken, wenn ich die Kamera gezogen habe. Doch nicht nur an Reisfeldern kommen wir vorbei, sondern es wird auch viel Gemüse angebaut.
10 Kilometer müssen wir uns dann über den Highway der 1A bewegen, da es hier die einzige Brücke über den Roten Fluss gibt. Der Verkehr ist echt sehr dicht und es ist unerträglich Lauf, aber es ist nicht gefährlich, da keiner zu schnell fährt. Trotzdem biegen wir hinter der Brücke dann gleich auf winzige Nebenwege ab, die uns manchmal fast bis ins Wohnzimmer der Bauern führen. Hier wird nicht schlecht gestaunt, wenn wir vier bunten Radler wie aus einer anderen Welt auftauchen. Doch nach 12 km wird uns die Holperei im Zickzack über die Feldwege dann zu bunt und wir stechen durch bis zur Hauptstraße zurück, sind ja nur noch 10 Kilometer bis zum Meer.
Das liegt dann auch vor uns sticht vor dem Grau des Himmels kaum ab. Trotzdem laufen wir ein paar Meter am Strand entlang und die Mädels stecken die Füße ins nicht zu kalte Wasser. Hajo und ich ist es dazu schon wieder zu kühl, wir müssen keine Panik machen, wir werden den Ozean noch ein paar Mal zu sehen bekommen und dann wird es richtig warm sein.
Das Abendessen ist dann opulent, wir starten mit Großgarnelen, dann folgen Muscheln und ein richtig leckerer Fisch. Dafür lohnt es sich schon einmal anderthalb Millionen rauszuhauen. Dafür ist das Hotel recht einfach und kostet uns nur 200.000 VND, also ca. 8 Euro.
Am 16. Februar 2014 um 15:03 Uhr
wir wünschen euch viel spass bei diesem Abenteuer ,kommt gesund zurück und
vielen dank für die tollen berichte und Fotos. besondere grüsse an Gesche und Hajo, sie soll doch nicht immer die büffel vom weg schubsen 😉