20. Tag: Mittwoch der 1. Januar 2014 (2557)
Nach Thailand mit Hindernissen
118 km und 320 hm von Xuay Xai nach Xiang Mai, Grenzübertritt von Laos nach Thailand mit Problemen, Rückenwind, geile Straße und Sonne bis 26 Grad, abends auch noch angenehm!
Wie man es macht, macht man es verkehrt. Wie gestern schon bemerkt gibt es eine neue Grenze von Laos nach Thailand und umgekehrt. Und man kann da nicht mit dem Rad rüber. Wie die Alternative dazu aussieht ist etwas unklar. Laut der Holländerin, die wir in Luang Namtha getroffen haben, geht es wie folgt: Mit dem Tuktuk zur Grenz und ausstempeln lassen und dann mit der Fähre rüber und dort einstempeln lassen.
Und deshalb starten wir genauso. Wir frühstücken und lassen uns zur Grenze fahren, natürlich ohne Gepäck und Räder, denn sonst hätten wir für die knapp 15 km drei Tuktuks gebraucht. An der Grenze sieht natürlich wieder alles ganz anders aus. Wir dürfen nicht mit den Rädern über die Grenze, aber es gibt Transfer Busse über die Brücke, da kann man zur Not und gegen ordentlichen Aufpreis die Räder reinstopfen, und nur so geht es auf die andere Seite, Fähre ist nicht mehr erlaubt.
Also geht es wieder die 15 km mit dem Tuktuk ins Hotel, dort laden wir das Gepäck auf und radeln zur Grenze. Ausstempeln ist kein Problem, Tickets für den Bus auch nicht, nur das die Räder fünf Mal so teuer sind wie eine Person, Quittung oder beleg wird natürlich verweigert und dann werden die Räder hinten in den Reisebus geschichtet, na wenn das mal keinen Salat gibt.
Gab es glücklicherweise nicht und nun können wir in Thailand einreisen und an der Grenze wartet auch schon unser thailändischer Guide Susin. Es ist inzwischen 10.30 und eigentlich hätten wir noch 130 bergige Kilometer vor uns, nicht mehr zu schaffen bis zum Sonnenuntergang, doch glücklicherweise kennt er noch eine kürzere Strecke, nur 106 Kilometer und keine Berge, da fällt die Entscheidung nicht zu schwer. Warum man eine tolle Brücke über den Mekong baut mit einer tollen Straße, die man dann als Radfahrer nicht benutzen darf, dafür gibt es keine logische Begründung und es lässt sich nur mutmaßen. Früher, als wir mit den kleinen Fähren übers Wasser nach Thailand mussten, war alles recht wuselig, aber der Grenzübertritt in einer halben Stunde zu bewerkstelligen, heute dauerte mindestens zwei Stunden, inklusive unserer Fehlanfahrt.
Wir zögern nicht lange und bringen die ersten 25 km hinter uns, mit leichtem Rückenwind geht das wie geschmiert und der Asphalt ist mehr als gut. Es geht durch kleine Dörfer, die allerdings schon recht zivilisiert ausschauen, Holzhäuser gibt es kaum noch, im Gegenteil, wenn mal ein Bau aus Holz ist, dann ist es ein kleiner Edelpalast und es gibt natürlich viel mehr Autos als in Laos.
Ab und zu grüßen große Buddhas von einem Berg, gleich am Morgen einer in Grün, später folgen noch ein paar goldenen Buddhas. Nach 50 rauschenden Kilometern an einem kleinen Stand eine gute Nudelsuppe. Mit dem Rückenwind haben wir die Zeit gut wieder aufgeholt und wir biegen auf einen kleinere Straße ab. Hier gibt es viele Reisfelder und in der Landschaft stehen Karstkegel. Nett anzusehen, aber nicht ganz so imposant wie in der Halongbucht in Vietnam oder gar wie in Guilin, aber trotzdem recht schön.
Nur die Schlaglöcher in der Straße sorgen für Überraschungen, denn Eckhardt übersieht ein Loch und geht unsanft zu Boden, doch bis auf eine kleine Schramme am Ellenbogen ist nix passiert.
Gegen halb fünf rollen wir dann in Chiang Rai ein, eine recht große Stadt mit viel Verkehr und einer goldenen Uhr im Zentrum. Noch hängt überall die silvesterliche Dekoration von gestern. Das essen suchen wir uns auf dem Nachtmarkt zusammen, besonders gut ist der gegrillte Fisch in Salzkruste, auf Shopping haben wir dann dort in dem Touristentrubel keine Lust, sondern eher auf ein geruhsames Bier. Gilt es doch herauszufinden welche Stammsorte das Bier Lao ablösen soll, Kandidaten gibt es viele: Singha, Chang und Leo kommen in die enger Auswahl.