9. Tag: Samstag, der 21. Dezember 2013
Fauler Tag im Sonnenschein
Ruhetag in Luang Namtha, kleine Runde durch ein paar Dörfer zum Wasserfall, entspanntes Mittagessen und dann ausgedehnte Mittagsruhe in der warmen Sonne, 10 Kilometer bei kaltem Frühnebel, dann Sonne bei 23 Grad
Die Nacht im eisgekühlten Bungalow war noch einmal grenzwertig, dann klingelt mein Wecker auch noch eine Stunde zu früh, denn ich hatte mein Telefon an der Grenze nicht umgestellt, weil dieses es eigentlich selbst tun müsste. Natürlich merke ich das dann auch erst, als ich als erster und einziger zum Frühstück auftauche. Ich nutze dann die Zeit zu einer langen heißen Dusche, anders lässt sich die morgendlich Frische nicht ertragen, dann zwei Kaffee und ein bisschen Tagebuch schreiben und dann ist die Stunde herum. Beim Frühstück verschieben wir den Aufbruch auch noch einmal, bis sich die Nebel ein wenig lichten.
10 Uhr geht es dann los und wir radeln durch die schöne Landschaft und um halb elf kommt die rettende Sonne und es wird sooooooo schön warm. Gemütlich steigen wir im ersten kleinen Dorf ab und sehen uns mal ein wenig um. Einfache kleine Holzhütten bestimmen das Bild, manche nur vier oder fünf Quadratmeter, die Innenausstattung ist eher „schlicht“ und besteht aus einer dünnen Matratze oder einer Matte mit Decke. Der einzige Luxus besteht meist in einem Radio. Die Küche ist dann immer ein winziges Feuerchen vor der Hütte. Meist hocken die Männer vor den Hütten und tun nicht viel, einige haben dann schon den Laolao, den selbst gebrannten Schnaps rausgeholt, ist ja schließlich Wochenende. Die Frauen stehen dann wohl eher am Fluss und waschen Wäsche oder schleppen schwere Tragen mit Brennholz heran. Auf dem Dach liegen vier enthäutete Ratten auf einem Grillspieß zum Trocknen, die gibt es dann wohl als Nachtisch. Unser Guide erklärt uns, dass die aber wahrscheinlich nicht gegessen werden, sondern als Köder zum Jagen verwendet werden. Lecker dagegen seien aber die Bambusratten, die bis zu vier Kilogramm schwer werden können.
Über den Wasserfall ist nicht viel zu erzählen, im Vergleich zu den Niagarafällen ist er eben ein wenig schmächtig, aber die Landschaft drumherum ist recht nett. Dann geht es zurück in die Stadt, die „Abkürzung“ über den Fluss können wir nicht nehmen, da die einzige Brücke vor einer Woche weggespült wurde.
Dann packt uns der Mittagshunger und die satte Faulheit, nur noch zu dritt bricht ein Teil der Gruppe zu einer weiteren Runde auf durch die Schnapsbrennerdörfer und auf den alten Stupa, wir anderen genießen die warme Sonne und eine Mütze voll Schlaf. Dann geht es wieder in Richtung Hauptstraße, dort treffen wir uns in einem Cafe und versuchen mit dem schwachen Internet klarzukommen, denn die nächsten Tage sieht es dann wieder nicht mehr so gut aus, wenn wir in die Tiefe der laotischen Pampa abtauchen.