6. Tag: Freitag, der 15. November 2013
Da wo der Gummi wächst
84 km von Bago nach Pha-an, 340 hm, Besichtigung von 2 Höhlenklöstern, ruhige Straße, alles bei Sonne bis 35 Grad
Gemütlich geht es heute den ganzen Tag durch Kautschukplantagen, an einigen Stellen junge Pflanzungen, an anderen Stellen fast schon richtig alte Kautschukwälder. Bearbeitet werden die Plantagen von den Bauern in den benachbarten Dörfern im Heimbetrieb, vor den Häusern hängen dann die „Gummimatten“ zum trocknen aus und werden von fahrenden Händlern aufgekauft.
Die Landschaft ist heute flach wie ein Brett, wenn es keine Kautschukplantagen gibt, dann gibt es Reisfelder und die geben den Blick frei. Langsam tauchen am Horizont ein paar Karstkegel auf, dem Asienkenner sind die Formationen gut bekannt, finden sie sich doch auch um Guilin in China, in der Halongbucht und bei Ninh Binh in Vietnam oder aber in Thailand immer wieder. Im Kalkgestein gibt es immer wieder schöne Höhlen und eine solche besichtigen wir heute schon nach 25 Kilometern, nämlich die Bayinnyi-Grotte.
In einer nicht zu großen Höhle dann auch wieder die übliche Ansammlung von Buddhafiguren, mal sitzend mit der rechten Hand den Boden berührend und ab und zu einmal ein schlafender Buddha dazwischen. Wegen des gestrigen Gewittergusses ist es höllisch glatt in der Höhle und wir hätten fast unsere Nächste Kandidatin für den Bus gehabt. Angenehm ist, dass es vor der Höhle eine heiße Quelle gibt, die hat so ziemlich genau 37 Grad Wassertemperatur, bei draußen fast den selben Temperaturen keine Wirkliche Erfrischung, aber trotzdem entspannend ein paar Minuten in der warmen Suppe herum zu dümpeln. Interessant ist dass es in der heißen Brühe sogar Fische gibt, wahrscheinlich können die dann jeden Abend von den Mönchen abgeschöpft und als Fischsuppe gegessen werden.
Dann heißt es noch einmal eine gute Stunde radeln und wir biegen zur nächsten Höhle ab. Diese unterscheidet sich deutlich von allem bisher gesehenen, denn in einer überhängende Karstwand wurden tausende von kleinen Tontäfelchen mit Buddhafiguren angebracht. Hier bekommt man wirklich das große Staunen und eine Nackenstarre, vor allem wenn wir versuchen uns vorzustellen, ob man die Handwerker nun von oben abgeseilt hat, um die Täfelchen anzubringen, oder ob man ein wackeliges Bambusgestell, so wie beim Hausbau errichtet hat. Staunend drehen wir eine Runde auf dem Gelände, die Höhle an sich ähnelt dann der am Vormittag gesehenen Grotte sehr.
Weiter geht es dann nach Pha’an, wir erreichen unser(e) Hotelbaustelle gegen halb vier und es bleibt sogar noch eine halbe Stunde Zeit für Augenpflege, dann brechen wir zum Sonnenuntergang in der Pagode am Fluss gleich gegenüber auf. Das Abendessen besteht heute aus ein paar Snacks und Flüssignahrung, da wir erst recht spät bei der Einfahrt in die Stadt noch auf thailändische Art getafelt haben. Obwohl der Laden neben dem Hotel keine Lizenz zum Ausschank erfrischenden Gerstensaftes hat, findet sich in der Kühltruhe eine Vorrat, den wir geradeso an diesem Abend vernichten können.