33. Tag: Samstag, der 6. Juli 2013
Schönes Kirgisien
101 Kilometer von Ketmen Jobö bis ins Hochtal hinter Toktokul, 1700 hm hoch, 825 hm runter, Wolken, Sonn und Wind aus allen Richtungen bei 15 bis 28 Grad
Also starten wir morgens wie üblich wieder schön müde, da hilft dann auch eine doppelte Ration Kaffee nichts erst der erste Anstieg macht dann wach. Und Anstiege gibt es hier am weiten See entlang erstaunlicherweise zur Genüge, immer so um die 100 bissige Höhenmeter hügelt es sich vorwärts, dann wieder eine kurze berauschend Abfahrt. Die Aussicht heute Morgen über den See ist immer noch schön, allerdings nicht mehr so spektakulär, wie am Vortag. Auf der anderen Seite des Sees wird es nicht viel flacher, es gibt viele Felder und ein paar mehr Orte und eine kleine Stadt: Toktokul. Hier tanken wir dann wieder frische Lebensmittel und dann geht es wieder einmal richtig in Richtung Berge, die letzte Gebirgskette liegt vor uns und die gehört nicht einmal mehr zum Pamir, sondern schon zum Himmelsgebirge dem Tienshan.
Vor Toktukul macht es an meinem Fahrrad wieder einmal „Plöng“, diesmal ist es keine Speiche, sondern der Bremszug. Während des Mittagessens ist dieser aber schnell gewechselt und die schäbige Umhüllung auch noch mit gewechselt.
Dann geht es frisch gestärkt in ein noch flaches Tal mit einem schönen Bach, rundherum endlich wieder Berg und Berge und auch ab und zu ein wenig Wald. Eigentlich könnt man jetzt auch irgendwo in den Alpen sein, auch der Verkehr ist recht straff, denn wir sind ja auf der einzigen Straße, die aus Süden kommend nach Bischkek führt. Dafür ist die Straße aber in Ordnung, so dass es nicht zu nervig wird. Seit wir 2008 hier entlang geradelt sind, hat sich viel getan, das Tal hat sich zu einer großen Feriensiedlung entwickelt, überall gemütliche Raststätten, touristische Jurtencamps und Bungalows und an vielen Stellen kleine gemütliche Wiesen, die zum Picknick einladen.
Wir strampeln noch bis auf knapp 1700 Meter Höhe nach oben und suchen uns dann eine kleine Wiese. Die ist zwar nur 50 Meter von der Straße weg, aber sichtgeschützt und der rauschende Bach übertönt alles. Eine richtige Idylle mit Blumen und Bäumen. Das ist eine Zeltübernachtung, wie wir sie schon lange erwartet hatten, fließendes Wasser zum Kochen und Baden im eiskalten Wasser des baches und eine schöne, grüne Wiese, nicht zu spät in den Schlafsack und endlich einmal wieder ungestört Schlafen können.