30. Tag: Mittwoch, der 3. Juli 2013
Im Kampf mit dem Verkehr
130 Kilometer von Osh nach Bazar Korgon, 850 hm hoch und 980 hm runter bei Sonne bis 38 Grad, stressiger Verkehr auf belebter schlechter Straße
Heute wird der zeitige Aufbruch durch das Personal im Hotel verhindert, obwohl es schon 6 Uhr ist und der Imam gegenüber schon vor 2 Stunden gekräht hat, rührt sich niemand und auch erst der dritte weckversuch fruchtet. Um die Ecke gibt es dann noch einmal eine Bäckerei, wo es nicht nur Brot gibt, sondern auch schöne nette süße Teilchen, gut für den Magen und fürs Gemüt. Danach kann es getrost auf den letzten Teilabschnitt unserer Tour gehen. Bis Bischkek sind es noch 650 Kilometer und wir haben noch eine Woche bis zum Rückflug.
Bis Özgen ist es nicht sehr abwechslungsreich, es gibt eine gute Schnellstraße, allerdings auch mit straffem Verkehr, die leicht durch Sonnenblumenfelder hügelt. Vor dem Basar in Özgen staut sich dann alles, das ist ein echter Knotenpunkt und wir sind froh, als wir wieder aus der Stadt herauskommen. Leider ist die Straße dann nicht mehr so gut und der Verkehr weiterhin straff. Fahren kann man, sowohl mit dem Auto, als auch mit dem Rad nur fast in der Mitte, da die Seiten zu holperig sind. Landschaftlich hat die Strecke nicht viel zu bieten, die Berge sind weg, sind nur manchmal am Horizont unter der Dunstwolke des heißen Tages zu erspähen. Es ist wieder heiß geworden. Bei 38 Grad geht es dann über leichte und mittlere Hügel und heute haben wir erstmals richtig Stress mit den Autos, mit denen wir uns die Straße teilen müssen. Die Fahrer geben bei dem guten Asphalt ordentlich Gas und überholen zu dicht (also fast wie in Berlin, nur das hier ausnahmsweise der Asphalt mal besser ist).
Mittags machen wir dann eine schöne lange Rast, zu essen gibt es nicht zu viel, wir begnügen uns mit Brot und Tee und packen unsere Sachen aus Osh aus, da hatten wir gestern noch Käse, Wurst und etwas Gemüse gekauft. Nach 2 Stunden stürzen wir uns wieder in den Kampf mit den Autos. Am späten Nachmittag haben wir dann eigentlich keine Lust mehr zu fahren, aber an zwei schönen Plätzen mangelt es an Wasser und so haben wir dann irgendwann schon wieder 130 Kilometer auf dem Tacho stehen und sind bei Bazar Korgon. Auch hier sieht es nicht so gut aus, einen Zeltplatz zu finden, von einer Herberge ganz zu schweigen, also biegen wir einfach eine kleine Straße rechts ab und fahren an den Rand des Dorfes. Dort gibt es dann zwischen zwei Häusern eine schöne Wiese und als wir fragen, können wir es uns auf dem Diwangestell gemütlich machen. Einen Eimer Wasser, vier frische Eier gibt es gratis von der Familie. Wir hoffen, dass morgen der Verkehr nachlässt oder wenigstens die Straße besser wird, denn heute war es recht stressig, zumal die Landschaft flach und recht öde war, manchmal fast schon Steppe, dann wieder Landwirtschaft mit Maisfeldern und Sonnenblumen.