27. Tag: Sonntag, der 30. Juni 2013
Ins grüne Kirgisien
98 Kilometer von Karakul nach Kysyl-Art, nnoch einmal zwei Pässe über 4000 Meter, 700 hm hoch und 1445 hm runter, über die Grenze nach Kirgisien bei Gegenwind, Sonne, Wolken und Regen, dabei 1 bis 15 Grad
Der Morgen ist klar und sonnig und wir haben noch für mehr als 20 Kilometer eine grandiose Sicht über den stahlblauen See und die Berge rundeherum. Während wir dann den ersten Pass nach oben fahren, ziehen sich die berge langsam zu und es schein hier richtig schlechtes Wetter zu kommen. Dem schlagen wir erst einmal ein Schnippchen, denn hinter dem 4220 Meter hohen Pass sieht das Wetter wieder etwas besser aus. Leider nicht die Straße! Es gibt wieder Wellblechpiste und am zweiten Pass wird es lehmig. Zum Glück hat es noch nicht geregnet, sonst kann es hier wohl sehr unangenehm werden.
Der Wind hat ordentlich aufgefrischt und bläst uns heftig ins Gesicht, deshalb kommen wir nur langsam vorwärts. Lediglich die Schlechtwetterfront hinter uns kommt nicht oder nur sehr langsam näher.
Auf 4280 Metern Höhe kommen dann der zweite Pass und die tadschikische Grenzstation. Die Formalitäten dauern eine Weile und ein paar der Grenzer tauschen auch mit uns Geld. Für einen Dollar bekommen wir 48 SOM.
Die Abfahrt im Niemandsland ist holprig und kalt, wir sind wieder ordentlich eingepackt und das Tal ist oben noch so karg, wie der gesamte Pamir bisher. Mit jedem Meter nach unten erleben wir aber dann eine Überraschung. Es wird grüner und grüner. Erst sind es nur ein paar Grasflecken mit Blumen, dann richtige Wiesen und irgendwann wird der Blick auf eine große grüne Ebene frei. Welche Wohltat für die Augen. Dort, am Rande der Ebene, liegt dann auch die kirgisische Grenzstation. Auch hier läuft alles ohne größere Probleme und nach 20 Minuten sind wir dann endgültig im Land der Filzmützen.
Auch wenn der Wind weiterhin gegen uns ist, sind die folgenden Kilometer sehr schön. In den grünen Tälern gibt es viele Jurten, die Kirgisen haben hier ihre Sommerlager aufgeschlagen. Überall weiden jetzt hier vor allem Pferde. Eigentlich gib es hier schöne Zeltplätze, aber die Gewitterfront hinter uns ist nicht sehr einladend. So durchqueren wir dann noch die Ebene und fahren bis nach Kysyl-Art. Hier angekommen findet sich ein netter Homestay mit Milchreis zum Abendessen. Als wir gerade unser Gepäck abgeladen haben, fängt es an zu regnen und wir sind recht froh, ein festes Dach über dem Kopf zu haben.