25. Tag: Freitag, der 28. Juni 2013
Alle Wetter!
50 Kilometer von Murgab bis zum Fuß4e des Akbaital, 600 hm hoch bei allen Wettern: Sonne, Wolken, Regen, Hagel, Schnee und wieder Sonne, Temperaturen zwischen 3 und 25 Grad, Wind aus allen Richtungen
Da wir heute keine lange Etappe vor uns haben, lassen wir uns Zeit bei unseren Erledigungen im Ort. Doro will noch mal in die Apotheke, ich muss die gebrochene Schraube an meinem Gepäckträger reparieren. Letzteres ist gar nicht so einfach, denn die Schraube ist abgebrochen und lässt sich damit nicht mehr aus dem Gewinde entfernen. Aber die Straße runter gibt es ein paar Werkstätten. Leider ist dort die materiell-technische Basis mehr als unzureichend. Es gibt keine Bohrmaschine, sondern nur einen Handbohrer und der bringt es nicht. Zum Glück gibt es noch eine zweite Aufhängung für den Gepäckträger, auch wenn dann das Schutzblech ordentlich verbogen werden muss. An Doros Kilometerzähler müsste eigentlich nur ein Draht angelötet werden, aber in der ganzen Stadt gibt keinen Lötkolben. Hauptsächliches Werkzeug sind hier nur Hämmer.
Gegen 11 Uhr verlassen wir dann langsam die öde Stadt. Es windet auch heute wieder recht ordentlich und am Anfang treibt es uns noch ein wenig aus der Stadt. Dann biegen wir jedoch in ein Tal in Richtung der Berge und haben nun den Wind meist gegen uns. Ab und zu dreht sich der Wind, meistens, um eine dicke Wolke über den Bergkamm zu treiben. Heute haben wir nicht so viel Glück wie am Vortag und es regnet ab und zu einmal ein wenig. Doch nach dem kurzen Guss, kommt dann die Sonne wieder raus. Auch die Temperaturen schwanken ordentlich und den halben Tag sind wir damit beschäftigt, die Klamotten zu wechseln.
Weiter oben wird das trockene Tal dann angenehmer. Hier gibt es jetzt schöne, grüne Wiesen und einen klaren Bach, das sieht nach schönen Zeltplätzen aus. Wir wollen eigentlich so nah wie möglich an den Akbaital-Pass heran, der uns morgen erwartet, aber als dann wieder eine dicke Regenwolke naht, nutzen wir eine in der Flussbiegung gelegene, schöne Wiese und versuchen in dem böigen Wind die Zelte aufzubauen. Das gelingt dann wirklich und ein oder zwei Minuten fängt es dann an, heftig zu regnen und ein wenig zu hageln. Da rolle ich mich dann erst einmal in meinen Schlafsack und bin auch recht schnell eingeschlafen.
Etwas später weckt mich aber dann die Sonne wieder und wir kochen unser Abendessen, das Wetter ist (vorerst) wieder friedlich und wir haben einen schönen Abend hier. Erst kurz vor der Dämmerung ziehen wieder Nebel auf und in der Nacht schneit es etwas. Außerdem bin ich mit meinem Schlafsack genau an der Gemütlichkeitsgrenze hier in 4100 Metern Höhe, dafür hatte ich ja eigentlich den Innenschlafsack, der mir aber in Buchara geklaut worden war.