13. Tag: Sonntag, der 16. Juni 2013
Abschied in Duschanbe
Stadtspaziergang im der grünen Zentrum Duschanbe und Abschied von Monika und Rüdiger bei Sonne und 30 Grad
Gestern Abend hatten uns Monika und Rüdiger noch mit der Nachricht überrascht, dass sie den Rückflug von Duschanbe für die nächste Nacht gebucht haben. Leider fühlt sich Monika nach dem Ruhetag in Istaravshan und dem gestrigen Transfertag nicht in der Lage aufs Rad zu steigen und über den Pamir zu fahren. das ist schade und traurig, wenn man sich so wie die Beiden auf die Tour gefreut hatte und sich auch noch extra dafür die neuen Räder angeschafft hatten. Heute machen sich die beiden mit einem Taxi auf den Weg zum Basar, um Verpackungsmaterial zu beschaffen.
Doro und ich waschen erst einmal Wäsche und sortieren das Gepäck um, dann machen wir uns auf, um ein wenig das Zentrum zu erkunden. Laut Reiseführer soll Duschanbe die schönste Hauptstadt Zentralasiens sein, doch wir können die Meinung nicht ganz teilen. Zum einen ist die Stadt eher ein großes Dorf, alles spielt sich entlang einer Hauptstraße, der Rudaki ab, zum anderen führt der Verkehr recht straff über die Straße und bei all den alten und schlecht eingestellten Automotoren hängt eine dicke Abgasglocke über der Allee.
Wir schlendern von Norden her dann langsam die Straße entlang. Es ist Sonntag und so ist am späten Vormittag noch nicht viel los, die meisten Läden haben noch geschlossen. In einem kleine Park gibt es dann auch eine Statur von Rudaki, einem Dichter am Hof des Samanidenkönigs vor1100 Jahren. Weiter im Süden im großen Park vor dem Parlamentsgebäude gibt es dann noch ein zweites Denkmal.
Doch vorher sind wir noch auf der Suche nach einem Internetkaffee, dabei schlendern wir an der Moschee vorbei. Hier gibt es ein Werbeplakat für die neue Moschee, die irgendwo am Stadtrand mit Hilfe des Emirates Quatar errichtet wird. Dies soll die größte Moschee in Zentralasien werden. Auf den Straßen zeigt sich der Islam in verschiedenen Formen, wir treffen ein paar wenig total verhüllte Frauen, aber auch Mädchen in extrem kurzen Miniröckchen, die Hand in Hand mit ihrem Freund spazieren. Die meisten Frauen aber gibt es mit den langen bunten Kleidern und leichten Kopftüchern. Hoffen wir, dass es gelingt, die Bestrebungen der Fundamentalisten nach einem Gottesstaat wieder zurück zu drängen. Zumindest ist das die Regierungslinie im Moment.
Endlich dann am Rudaki Prospek auch ein kleines Internetkaffee, die Verbindung ist nicht superschnell, aber in Ordnung und wir gehen eine Stunde lang unser Mails durch. Wenn wir ab morgen dann in die Berge eintauchen, wird es so schnell keine Verbindung mehr nach Hause geben.
Am zentralen Platz mit den Regierungsgebäuden befindet sich dann ein weiteres Monument. In einem Torbogen steht eine große Somoni Figur. Somoni gilt als der Vater der tadschikischen Nation und war ein Samonidenherrscher vor mehr als 1200 Jahren. Selbst der ehemalige Pik Komunismus, einer der höchsten Berge im Pamir, wurde jetzt in Pik Somoni umbenannt.
Wir schlendern noch ein wenig an den Regierungsgebäuden und am Parlament vorbei, die mit viel Marmor und Pomp eigentlich so gar nicht zu dieser eher dörflichen Hauptstadt passen und wollen uns schon wieder auf den Rückweg machen, doch wir stoppen noch in einem indischen Restaurant am Rudaki. Endlich mal wieder eine andere Geschmacksrichtung!
Am Abend gehen wir dann mit Monika und Rüdiger noch einmal Essen, alle sind traurig, dass sich die beiden nun auf den Heimweg machen, ohne den Pamir Highway befahren zu haben. Die Räder stehen schon verpackt im Garten des Hotels und morgen früh um vier Uhr fahren die beiden mit dem Taxi zum Flughafen. Nicht allzu viel später wollen Doro und ich dann auch aufbrechen, allerdings in die entgegengesetzte Richtung, den Bergen entgegen.