24. Tag: Dienstag, der 28. Mai 2013
What to do in Katmandu II?
letzter Tag in Katmandu mit Spaziergängen und Einkaufen oder Auskurieren, Kofferpacken und am Abend dann zurück in Richtung „Spätwinter“, alles noch einmal bei sommerlicher Sonne bis 30 Grad und einem schönen Gewitterguss
Das war also unser Tibetreise, die endet heute nicht so erquicklich, denn irgendetwas bei unserem Abschlussessen ist schief gelaufen. Klaus liegt total flach und hat die Nacht auf der Toilette verbracht. Lore bekommt ein wenig Fieber, nach dem Frühstück verbschiedet sich Georg aufs Krankenlager, sein Kreislauf ist total zusammengesackt. Petra und ich sind mit einem zusätzlichen Toilettengang noch einmal glimpflich davon gekommen. Der „Rest“, also Markus und Rainer zeigen keinerlei Beschwerden. Ergründen können wir die Ursache nicht. Am Bier kann es nicht gelegen haben, es haben nicht alle welches getrunken, ebenso wie am Fisch, an den Pilzen oder am Gemüse- einfach rätselhaft!
Was also tun am einem solchen Tag in Katmandu? Ich hatte mich eh schon für ein paar Stunden an den Computer abgemeldet, um für alle noch die Bilder fertig zu bearbeiten, bei 12 GB an Rohmaterial eine Menge an Arbeit. Rainer und Lore machen noch einen längeren Spaziergang im Zentrum, den beiden fehlen ja die ersten Katmandu Tage und der Rest liegt dann im Krankenlager. Glücklicherweise können wir unsere Zimmer ohne Aufpreis bis zum Abend behalten.
Damit bin ich eigentlich schon bei der abschließenden Statistik: Wir haben auf unserer Tour etwas mehr als 1000 Kilometer gefahren und dabei stattlich 10.000 Höhenmeter zurückgelegt. Am Anfang hatten wir fast alle ein paar Probleme mit der dünnen Luft, was sich vor allem durch pochende Kopfschmerzen bemerkbar machte. Zum Ende hin, hatten wir uns dann recht gut an die Höhe angepasst und kamen die letzten 5000er fast ohne Atemschwierigkeiten übers Himalaya.
Das Wetter war uns eher ein guter Begleiter, erst hier in Nepal gab es einen nennenswerten Regenguss, als auch einen Schauer in Lhasa. Die Temperaturen schwankten in den Bergen zwischen knapp über null Grad bis hin zu 25 Grad oder vielleicht sogar mehr. Der Wind frischte in der Regel mittags auf und blies uns dann leicht bis kräftig entgegen, das war aber nie ein richtig großes Problem, tendenziell hatten wir wohl mehr Glück mit dem Wind, als andere Gruppen.
Das tolle Wetter hatte natürlich den grandiosen Nebeneffekt, dass wir tagelang wunderbare Sicht auf die höchsten Gipfel der Welt hatten, eigentlich schöner, als wir es uns erträumt hatten. Wir haben sie alle gesehen, die großen 8000er und die namenlosen 7000er und wir waren richtig nahe dran. Und nicht nur deshalb hat sich die Tour richtig gelohnt.
Interessant war es mit den tibetischen Pilgern die Tempel zu umrunden und in dunklen mit Yakbutterlampen beleuchteten Räumen buddhistischen Mönchen beim Singen zuzuhören. Die Menschen in Tibet sind etwas verschlossener, als man das aus anderen Reiseländern in Asien kennt, aber wir haben tolle Gesichter gesehen und viele fröhliche und lachende Kinder, auch wenn wir ziemlich oft den Ruf nach „money“ gehört haben und das bis ins hinterletzte Dorf.
Kulinarisch ist Tibet natürlich auch nicht sehr einfach, allerdings können wir da den Chinesen recht dankbar sein, die nicht nur die tolle Infrastruktur geschaffen haben, die ein solche Radreise erst möglich macht, sondern auch dafür, dass man ab und an dann doch zum „Chinesen“ essen gehen kann, wo es dann doch eine recht ordentlich Auswahl an Gerichten gab.
Unsere Räder haben gut durchgehalten, drei Plattfüße haben wir geflickt, eine gerissene kette gewechselt und einen fast zerschlissenen Mantel gewechselt, das war’s! Außer einem Sturz gleich am ersten Radeltag, gab es auch sonst keine größeren Unglücke und Erkrankungen, wenn man sich den heutigen und letzten Tag einmal wegdenkt.
Die Bilanz der Tour ist also eine sehr positive, auch weil wir ein recht gute Gruppe mit starken Radfahrern waren. Ich hoffe, dass wir uns irgendwann in den nächsten Jahren wieder auf den Straßen und Pisten Asiens wieder treffen werden: Einen lieben Gruß noch einmal an alle, ich hoffe ihr seid gut zu Hause angekommen und habt die letzten Auswirkungen unseres Abschlussessens gut überstanden!