10. Tag: Dienstag, der 14. Mai 2013
Tibetische Landparty
92 Kilometer von Gyangtze nach Shigatze, keine Höhenmeter, sonnig bei bis 18 Grad durch ein weites Hochtal
Was für ein Morgen! Die Sonne strahlt vom Himmel, aber es ist sehr frisch. Vor dem Frühstück noch gefühlt knapp über null, zum Start auf den Rädern dann schon 10 Grad wärmer. Gemütlich rollen wir aus der Stadt heraus und genauso gemütlich geht es den ganzen Tag weiter, denn es erwarten uns keine Berge und Anstiege. Die Straße ist wunderbar ruhig und die Landschaft episch, es geht von Dorf zu Dorf und in dem weiten Tal wird viel Landwirtschaft betrieben. Noch ist zwar alles grau in grau auf den Feldern, aber die Bauern sind alle fleißig und auf den Feldern unterwegs. Pferde oder bunt geschmückte Yaks drehen vor dem Pflug oder der Egge ihre Runden über die Äcker und in zwei oder drei Wochen werden hier die ersten Halme sprießen. Angebaut wird vor allem Gerste, aus der Tsampa, die Hauptmahlzeit der Tibeter, hergestellt wird.
Zu den größeren Orten gehört meist ein kleines Kloster und auf manchem Hügel thront noch die Ruine einer alten Festung und zeugt aus Zeiten als es hier noch wesentlich wilder und nicht immer so friedlich zuging.
Wir fahren heute den ganzen Tag zusammen im Pulk und haben recht gute Laune, das liegt nicht nur am schönen Wetter, sondern auch daran, dass wir wohl recht ordentlich an die Höhe angepasst sind, auch wenn man nachts nicht soo richtig gut schlafen kann. Gegen Mittag verzichten wir dann sogar auf eine Restaurantmahlzeit, sondern begnügen uns mit einer großen Staude Bananen und Keksen. Wie üblich beginnt ab 12 Uhr der Wind zu blasen, ebenso wie üblich aus der falschen Richtung. Heute ist es zumeist aber nur ein laues Lüftchen, das uns nur wenig bremst.
Vor Shigatze kommen werden die Dörfer dann etwas dichter und wir treffen wieder auf die Eisenbahn. Die Strecke von Lhasa nach hier ist noch im Bau, ebenso wie der Bahnhof, weswegen wir ein paar hundert Meter über eine Baustelle holpern. In der Stadt, die recht chinesisch daherkommt, haben wir ein schickes Hotel und nutzen den Nachmittag zu einem Snack und Wäsche waschen.
Abends ziehen wir dann nur die Straße runter in ein koreanisches Restaurant mit Tischgrill, das ist eine recht langwierige Angelegenheit, den auf dem Grill müssen Fleisch und Gemüse ständig bewegt werden. Das Resultat ist lecker, aber wegen des Arbeitsaufwandes am Tisch gehen die Meinungen dann doch auseinander. Trotzdem wollen wir uns dann morgen an einem chinesischen Feuertopf versuchen.
Am 23. Mai 2013 um 16:50 Uhr
ohh, da bekomme ich doch gleich wieder Lust aufs Fahrrad zu steigen.
da will ich auch hin….
…Hut ab, ihr müsstest alle ein Bergtrikot bekommen! Leo.