11. Tag: Mittwoch, der 27. März 2013
The heat is on
105 Kilometer von Kampot in den Kiriom Nationalpark, 300 Höhenmeter bei leichten Hügeln, fast alles auf guter Piste, bis 38 Grad bei knallender Sonne, am Nachmittag schöner Gewitterguss
Schon um 6.45 haben wir unser Frühstück beendet und auch unsere Yogaübungen nicht vergessen und rollen aus dem kleinen Städtchen. es ist noch angenehm frisch, aber wegen der vielen Fotomotive kommen wir nicht zügig voran. da ist einmal die tolle Landschaft, karger Ackerboden mit Palmen im Morgendunst und die Transportvehikel, noch gigantischer beladen als in Vietnam. Heute werden wir Zeuge, wie ein Moped mit mehreren Kühen beladen wird.
Nach 20 Kilometern biegen wir vom Highway ab, vor uns liegt eine schnurgerade rote Piste. Die lässt sich erstaunlich gut fahren, wir kommen hier auch mit 17 oder 18 km/h vorwärts. dafür staubt uns jedes Fahrzeug ordentlich ein, aber von denen gibt es nicht so viele. Ausnahme war eine Jeepkolonne mit fast 20 Fahrzeugen, zwischen denen haben wir dann für ein paar Sekunden nix mehr gesehen.
Trotzdem lohnt sich die Fahrt hier durch die kleinen Dörfer, die immer kleiner werden. Dann kommen nur noch viele Felder und ab und zu über zwei Kilometer nicht einziges Häuschen. Kurz vor Beginn der Regenzeit ist alles recht trocken, aber unheimlich schön. Aller 10 Kilometer müssen wir stoppen und Getränke einwerfen, bis zum Mittag habe ich schon mehr als vier Liter getrunken und brauchte nicht eine einzige Pullerpause. Sobald man irgendwo anhält und der Fahrtwind entfällt, fängt man sofort an aus allen Poren zu triefen wie ein Wasserfall. Anfangs wollten wir hier in Kambodscha zurückhaltender mit der Nutzung von Eis sein, aber heute schraubt die Sonne die Temperatur auf 38 Grad hoch und das noch am Vormittag! Kein Wunder, dass sich gegen 13 Uhr dunkle Wolken zusammen schieben und dann eine Stunde später beginnt es zu tröpfeln und dann mittelmäßig zu regnen. Nun sind die Fahrtemperaturen mehr als angenehm. Die Tropfen spülen den roten Staub wieder von der Haut und überall bilden sich Pfützen. Die Mopedfahrer haben sich irgendwo Unterschlupf gesucht und so sind wir alleine auf der Piste, welche sich erstaunlich gut hält. zwar ist der Grund nun ein wenig weicher und es kostet etwas mehr Kraft zu radeln, aber die letzten 20 Kilometer bis zum Highway entwickeln sich nicht zur Schlammschlacht.
Bis jetzt sind wir mehr als begeistert von den Menschen hier, die Leute sind arm, aber die Armut hier in der Region ist nicht erdrückend. Überall sehen wir in offene, neugierige und freundliche Gesichter, ab und an kann auch jemand ein Wort Englisch oder Französisch und die Frauen sind auch wunderschön mit ausdrucksstarken Gesichtern. Die Männer sind eher sehr schlank, aber muskulös, so kleine Bruce Lee Typen, meistens gut gebräunt.
Den Highway müssen wir nur überqueren, die Angaben, wie weit es noch bis zum Park und den Hotels ist schwanken zwischen 10 und 20. Wir essen noch ein paar frittierte Bananen und füllen Flüssigkeit nach.
Kurz vor dem Ziel liegt eine kleine Brücke in der Senke, wir sind etwas zu schnell für die morschen Holzbohlen, ich kommen mit etwas Glück durch, aber Andreas rutscht mit dem Vorderrad in eine Spalte und stürzt. Sein schallendes Lachen ist erst einmal ein gutes Zeichen und tatsächlich kraucht er ohne Schrammen unter dem Rad hervor; das Rad ist auch heil geblieben. Wir sammeln seine Kameras, die beim Sturz über die Brücke verteilt wurden wieder ein, die kleine Kamera ist in Ordnung, die Videokamera auch, nur der UV Filter an der großen Kamera ist gesplittert, wenn wir den morgen mit schwerem Werkzeug entfernen können, sollte auch die große Kamera wieder einsatzfähig sein und wir sind mit bloßem Schrecken davongekommen.
Allerdings vergeht uns die Lust noch 10 km den Berg hinauf zu fahren und so bleiben wir in dem teuren Ressort. 80 Dollar soll hier das 3 Bett Zimmer kosten, wir handeln das auf 60 runter und bleiben. Der Pool entschädigt uns dann für den harten Tag und die Hitzestrapaze, das überteuerte Restaurant ist eher mäßig, die servierte, klein geschnittenen Kuh im Curry ist an Altersschwäche auf dem Feld glücklich umgekippt, bevor es hier in den Kochtopf wanderte.
Schon um halb neun abends sind wir dann schwer müde und fallen ins Bett, zum Glück ist es hier am Rande der Berge etwas kühler und wir hoffen auf erfrischenden Schlaf.
Am 28. März 2013 um 16:48 Uhr
… schade, dass da (heute !!!) keine Bilder dabei waren!
Dafür war die KUH sicher sehr, sehr gesund, sonst wäre sie nicht soooo alt geworden …..