33. Tag: Mittwoch, der 6. März 2013
Die perfekte Welle
68 Kilometer von Phan Thiet nach La Gi, 250 Höhenmeter bei 35 Grad auf kleiner, ruhiger Straße am Meer entlang, bei perfektem Rückenwind
Heute haben wir den perfekten Tag. Morgens ein Bad im Meer kurz nach Sonnenaufgang, dann eine tolle Nudelsuppe, Baguettes und Kaffee, dann mit frischem Rückenwind aus Phan Thiet hinaus. Wir rollen gemütlich auf einer kleinen Straße ohne Verkehr immer direkt am Meer entlang. Von links rauschen die Wellen und die Brandung. Es gibt hier schöne Ressorthotels, die eigentlich zu einem gemütlichen Urlaub einladen. Die Werbungen für die Anlagen sind sogar zum Teil auf Russisch und zeigen, wer hier das Hauptklientel ist.
Gegen 10 Uhr setzt dann der Wind ein und diesmal haben wir Glück, er bläst uns kräftig in den Rücken, dementsprechend easy wird die Radelei. Bei einer Pause begegnen wir erstmals einem „richtigen“ Radler. Ein Kanadier. Er ist mit einem vietnamesischen Damenrad unterwegs und will noch bis Hanoi. Wegen des Windes startet er immer gegen 6 Uhr und hat ordentlich zu treten. bei den Böen und ohne Schaltung ist das Fahren nicht ganz so spaßig, aber der Kanadier tritt ordentlich in die Pedalen und hat heute schon 60 Kilometer in den Beinen.
Gegen Mittag erreichen wir dann einen schönen Strand, der sich „Rocky beach“ nennt, wegen der schönen Granitblöcke, die im gelben Sand verteilt liegen und an dem sich die Wellen meterhoch brechen. Auch wir wechseln in die Badehose und stürzen uns in die warmen Fluten. Zum Schwimmen kommt man aber nicht, denn die Brecher sind sehr stark und spülen einen sofort in Richtung Ufer zurück, aber es ist ein toller Spaß, sich in die 2 bis 3 Meter hohen Schaumkronen zu werfen und sich dann Wegspülen zu lassen.
Weiter im Wind geht es vorbei an großen Plantagen mit Drachenfrüchten. Die Pflanze ist wohl eine Sukkulente, also ein Kaktus, produziert aber tolle Blüten und die roten geschuppten Früchte, die ihr den Namen gab. Die Drachenfrüchte schmecken hier wirklich sehr aromatisch, bei uns gibt es die ja auch manchmal zu kaufen, aber da erinnern sie eher an eine lasche Kiwi.
Etwas weiter kommen ein paar weiß glänzende Salinen, es sieht aus wie Schnee in der trockenen, heißen Landschaft.
In La Gi rollen wir dann gegen 14 Uhr ein und drehen noch eine Rund am Hafen. Leider haben wir heute kein Glück, denn die Fischerboote dümpeln am Peer vor sich hin und in den Lagerhallen langweilen sich alle. kein einziger Fisch zu sehen. Vor zwei Jahren hatten wir hier das Entladen, Sortieren, Eisen und verpacken schön beobachten können. Aber so bleibt wieder Zeit für einen Mittagsschlaf.
Am Abend wandeln wir dann durchs Städtchen, finden das vielleicht einzige Restaurant und genießen dann auf dem Markt noch ein paar Shakes: Mango oder Karotte oder Avocado. Gerade letzteres ist immer wieder eine Überraschung. Wer will kann’s zu Hause probieren: Eine reife Avocado pürieren, mit gesüßter Kondensmilch mischen, dann ordentlich Eis dazu und noch einmal gut durchmixen. Gesund, aber garantiert nix zum Abnehmen.
Ich verbringe dann noch drei Stunden am Computer und habe meine Kids auf Konferenz geschaltet. David hat heute Geburtstag, er ist heute 17 geworden….unglaublich. Aber die moderne Technik macht’s möglich auch in der Ferne ein wenig mitfeiern zu können.