32. Tag: Dienstag, der 5 März 2013
Zurück zum Meer
100 Kilometer von Di Linh über den letzten Pass nach Phan Thiet, 700 hm nach oben und 1200 hm runter bis ans Meer, einer der schönsten Fahrtage mit wenig Verkehr auf winziger, aber guter Straße, bei anfangs 20 und dann 36 Grad und voller Sonne
Wieder ein schöner klare Morgen und wir sollten die Frische hier auf 900 Metern Höhe noch einmal genießen, spätestens ab heute Mittag wird es wieder heiß und dann auch so bleiben. Auf einer winzigen Straße verlassen wir Di Linh und fahren noch einmal in die berge. Nur noch ein Gebirgszug trennt uns vom Pazifik, wir können faktisch das Rauschen der Wellen schon hören. Aber davor liegen noch einmal weite Täler mit ausgedehnten Kaffeeplantagen und auch wieder einmal ein paar Teeplantagen. Hier wird gerade gepflückt.
Im Gegensatz zu China sind die Pflückerinnen hier mit einer Sichel am Werk und nehmen mindestens 5 Blätter am Trieb ab. In China werden nur die Triebspitze, das heißt Knospe plus zwei Bätter. Aber die chinesischen Tees sind in der Regel auch deiner und von besserer Qualität, als der vietnamesische. Das liegt aber auch an den Trinkgewohnheiten. Die besten (und teuersten) Tees in China haben eher einen feinen Geschmack mit milden Noten, der Vietnamese würde einen solchen Tee wohl eher als „dünn“ bezeichnen. Hier in Vietnam macht man einen sehr starken Aufguss und trinkt den Tee sehr stark, manchmal sogar für meinen Geschmack ein wenig zu stark.
Der letzte Pass ist mehr als angenehm zu fahren, denn er ist nicht zu steil und liegt zum Teil im Schatten dichten tropischen Waldes, nach oben hin gibt es dann immer mehr Pinienwälder. Bis auf 1200 Meter geht es nach oben, dann haben wir einen tollen Ausblick auf die bewaldeten Bergketten ringsherum. Welch ein Kontrast zu den stark besiedelten und abgeholzten gebieten um Dalat noch gestern.
Auf der Südseite wird es dann zunehmen trockener und trockener. Wir düsen fast mehr als 1000 Höhenmeter nach unten und landen dann in einer steppenartigen Landschaft. Hier wir nur Mais angebaut und es werden Ziegen gehalten. Erst die letzten 30 Kilometer bis zum Meer gibt es dann auch wieder Reisfelder.
Hier unten bläst der Wind kräftig, zum Glück nicht von vorn, sondern von der Seite und wir kommen gegen 15 Uhr in Phan Thiet an, drehen noch eine Runde am Hafen vorbei und suchen uns ein kleines Hotel in Strandnähe. Noch ist es uns zu heiß zum Rausgehen, aber gegen 17 Uhrziehen wir dann am Strand entlang. Zum Baden ist es zu windig und die Wellen brechen sich am Ufer und die Luft ist sehr salzhaltig.
Seafood Restaurants gibt es jede Menge und wir lassen uns Barrakuda und Thunfisch und Shrimps vom Grill bringen. Alles super frisch und ebenso lecker. Frank und Katrin drehen dann noch eine Runde bis zum Hafen, mir zieht es schon um halb neun die Augen zu. Draußen rauscht laut das Meer und es lässt sich hervorragend schlafen am Ende eines der schönsten Fahrtage.