25. Tag: Dienstag, der 26. Februar 2013
Wo der Pfeffer wächst
102 Kilometer von Pleiku nach Ea Drang, 850 Höhenmeter bei Temperaturen bis 30 Grad, teilweise straffer Gegenwind, mäßige Straße durch Pfefferplantagen mit deutlich weniger Verkehr als am Vortag
Der Wetterbericht hat über 30 Grad angesagt, deshalb verlegen wir unseren Aufbruch noch einmal eine halbe Stunde nach vorn und starten gegen 7 Uhr. Draußen gibt es mal wieder eine Nudelsuppe und dann stürzen wir uns in den ersten Anstieg. Zum „warm“ werden geht es erst einmal 10 Kilometer leicht nach oben bis auf 900 Meter Höhe, dann wieder nach unten. Zum Glück hat der Verkehr etwas nachgelassen und wir haben nur noch einmal 500 Meter Baustelle passiert, danach ist dann die Asphaltqualität zwar nicht toll, aber wir werden nicht eingestaubt.
Heute geht es durch ein trockenes Plateau und die Landschaft ist recht kahl. Am Anfang gibt es große Plantagen mit Kautschuk und dann kommen wir dorthin, wo der Pfeffer wächst. Überall gibt es Gärten mit ca. 3 Meter hohen Pfählen, um die sich die Pfefferpflanzen ranken.
Katrin und ich wollen etwas von den Gewürz kaufen, das hier vor jedem Hof zum Trocknen ausliegt, aber wir bekommen erst ein kleines Päckchen geschenkt. bei einer Aufkaufstation dann noch einmal eine größere Tüte, genug, um für ein halbes Jahr die Pfeffermühle zu befüllen.
Schon gegen 10 Uhr wendet sich der Wind gegen uns und die Sonne erwärmt die Luft auch auf die versprochenen 30 Grad. Die langen drei Tage sitzen uns in den Beinen und wir quälen uns mehr oder weniger von einer Pause zur anderen. Erst die letzten 15 Kilometer lassen sich wieder angenehm fahren, obwohl es noch einmal kräftig nach oben geht.
Aufgefallen ist und heute wieder einmal der viele Müll am Straßenrand. Faktisch wird jeder freie Fleck außerhalb der Ortschaften vermüllt, was sich in der kargen Landschaft besonders krass bemerkbar macht. Dazu kommt die Trockenzeit, in der die Landschaft eh noch einmal besonders karg aussieht.
Endlich gegen 17 Uhr erreichen wir Ea drang. Wir sind wieder einmal ordentlich geschafft. Glücklicherweise gibt es ein neues kleines Hotel im Zentrum, denn ich erinnere mich an eine recht miese Übernachtung hier. Abendessen gibt es gleich auf dem Markt vor dem Hotel. Hier gibt es zahlreiche Stände, vor allem mit Nudelsuppen, aber die lassen wir liegen. Superlecker schmeckt es an einem Stand mit Schweinefleisch an Grillspießen und Pfannenkuchen, die mit Salat in Reispapier gewickelt werden. Wieder reichen zwei kleine Bier aus, um uns zu kompletter Bettschwere zu verhelfen. Zum Glück haben wir morgen nur 80 Kilometer zu radeln und am Tag danach nur 60, das sind also faktisch zwei halbe Ruhetage, die wir auch dringend brauchen, da der Wetterbericht weiterhin große Hitze prophezeit.