24. Tag: Montag, der 25. Februar 2013
Der kategorische Komparativ
109 Kilometer von Plei kan nach Pleiku auf schlechten Straßen mit ordentlich Verkehr, etwas über 1000 streng hügeligen Höhenmetern bei ordentlichen 27 Grad im Schatten
Bis auf die vielen heftigen Hügel, die schlechte Straße, den regen Verkehr, die ordentliche Hitze, den Gegenwind, die Baustellen und den Staub war es ein guter Tag. Das fettige Abendessen hätte ich dabei fast noch vergessen.
Nachdem wir unsere Yogasession auf 6 Uhr vorverlegt haben, sind wir recht gut losgekommen. Zum Frühstück gab es leckere belegte Baguettes und nach den ersten 20 Kilometern einen dicken Kaffee. Frank berichtet ganz aufgeregt von einem elektrifizierenden Erlebnis unter der Hochspannungsleitung. Bei der Durchfahrt unter den Kabeln verspürte er plötzlich ein kräftiges Kribbeln im Hüftbereich, erzeugt durch die elektrischen Wechselwirkungen des Feldes der Leitungen in Kombination mit einer elektrostatischen Radhose, ohne Zweifel ein Thema für eine Doktorarbeit, der es an Kopiervorlagen fehlt. Hier ist Feldforschung im Hüftbereich angesagt.
Schon von Anfang an war es heute wieder recht hügelig und die Straße recht mäßig und auch der Wind ist nicht auf unserer Seite. Als es dann auf der Hälfte der Strecke etwas weniger windig ist, beginnt eine 40 Kilometer lange Baustelle. hier donnern nun die Busse an uns vorbei und ziehen ordentliche Staubfahnen mit. Die Holperei geht zudem ordentlich aufs Gesäß und uns sitzt die Königsetappe von gestern noch in den Knochen.
Für die Landschaft bleibt heute kaum ein Auge, dabei ist es recht interessant, denn wir passieren die ersten Kaffeeplantagen, viele Wälder mit Kautschuk und Maniokplantagen. Aber kaum schweift das Auge ab, kommt die nächste Schlaglochkaskade oder ein dicker Truck rauscht staubend vorbei.
Kurz vor Pleiku dann noch einmal die Tageszusammenfassung, besonders staubige Baustelle, noch mehr Verkehr, einige anstrengende Hügel und der Wind bläst ins Gesicht. Mit Sonnenuntergang erreichen wir Pleiku und rollen in die belebte Stadt. Ein Hotel finden wir recht schnell, die Zimmer sind preiswert und annehmbar, das Abendessen ein paar Straßen weiter eher nicht. hier bekommen wir nur sehr fettes Rindfleisch und krosse Schweineknochen mit Fett vorgesetzt, offenbar eine Spezialität des Hauses, optisch sehr fein angerichtet, aber kaum genießbar. Trotz allem hatten wir nach dem heißen Tag und zwei Bier noch ordentlich Spaß bei niedrigem Niveau, es lohnt sich wirklich sich den ganzen Tag auszulaugen und dann mit einem Bier abzulöschen. Für einen guten Schlaf hat man damit dann auch noch gesorgt, nachdem man die dicke Schweiß- Staub-Sonnenmilchkruste unter der heißen Dusche von der Hut gelöst hat.