12. Tag: Mittwoch, der 13. Februar 2013

Happy morning, Happy afternoon, Happy evening

106 km von Tan Ky nach Vu Quang vor allem auf kleinen Straßen, schöne Landschaften bei anfangs Niesel und Nebel bis 22 Grad, knappe 400 hm

Während wir um 8 Uhr das Hotel verlassen liegen die Polen noch im Tiefschlaf, ein Wunder, denn um 6.30 Uhr krächzten wieder die Lautsprecher. Nach dem Yoga packen wir unsere sieben Sachen und dann geht es los. Am Kreisel im Ort gibt es eine Nudelsuppe zum Frühstück, ich kann aus dem Laden nebenan noch ein paar Päckchen Instant Kaffee auftreiben und so wird es ein guter Morgen. leider hat sich das Wetter nicht wesentlich verändert und es nieselt vor sich hin und ist leicht nebelig, wieder sehr schade um die schöne Landschaft, vor allem sehen wir heute erstmals ein paar Wälder und zwar mir Kiefern und nicht nur mit Kautschuk. Auf der kleinen Straße, die parallel zum Ho Chi Minh Pfad führt herrscht reger Mopedverkehr und das schon am Morgen, diesmal sind die Fahrer nicht mehr betrunken und viele haben Gepäck dabei, der Heimreiseverkehr hat begonnen, ich hoffe, dass in zwei Tagen der ganze Tet Festrummel vorüber ist und Vietnam wieder auf Normalbetrieb schaltet. Erst nach der zweiten Nudelsuppe wird das Wetter ein bisschen besser, es ist zwar immer noch recht grau, aber es nieselt nicht mehr, mein frisch gewaschenes T-Shirt, dass ich zum trocknen draußen angebunden hatte ist kein bisschen trockener, dafür aber wieder schmutzig vom Spritzwasser. Ab Mittag wird es auf den Straßen ruhiger und wir haben Glück, auf ein paar großen Feldern sind dutzende von Familien damit beschäftigt reispflanzen zu stecken. Wir machen unter großem Hallo einen Abstecher auf die Felder und ich probiere mich ein paar Minuten als Reispflanzer, der Schlamm ist überraschend warm und es fühlt sich nicht so moderig an den Füßen an, wie erwartet. Ich lasse mit zeigen, wie es geht, immer zwei oder drei Pflanzen werden zusammen gesteckt, es ist ganz einfach, aber ich denke, dass man als verwöhnter Europäer nach spätestens einer halben Stunde schwerste Rückenschmerzen von der Arbeit bekommt.

Wie immer ist der Kaffee eine Wucht, diesmal haben wie zu Mittag unser dritte Nudelsuppe und den Kaffe vom Laden gegenüber. Der mittlere Brennwert einer Suppe beträgt ca. 30 Radkilometer, kombiniert mit Keksen lässt sich der Suppenradius dann auf knappe 50 km erweitern.

Am Nachmittag haben wir eine schöne Flusslandschaft durchquert. Es ist erholsam, nicht mehr ständig von den Mopeds umringt zu werden und dafür den Bauern freundlich zuzuwinken. Zum Abschluss gibt es dann ein paar Berge und kurz vor dem Dunkelwerden erreichen wir unseren Zielort Vu Quang. das ist ein komischer Ort, denn es gibt nicht sehr viele Wohnhäuser, dafür aber ein zweispurige beleuchtete Allee und recht neue Verwaltungsgebäude, alles frisch vom Reißbrett. Allerdings sah es vor 2 Jahren ebenso aus, der Fortschritt ist schon da, aber die Menschen fehlen noch. Das Hotel in dieser Planstadt erkenne ich von weitem, aber als wir hinkommen ist es zu. Die Besitzer machen noch Urlaub.

Also beschließen wir uns erst einmal zu stärken, das einzige Restaurant im Ort hat geöffnet und wir bekommen eine schmackhafte Reismahlzeit und die Nachricht, dass das nächste Hotel noch 45 Kilometer weiter sei, das hieße noch drei Stunden Fahrt im Dunkeln. Doch wie es sich für einen guten Tag gehört endet auch dieser gut, das einzige freie Zimmer im haus bekommen Kartin und Frank und ich darf bei der 24jährigen Tochter mit ins schöne große Bett.

Nein, ganz so gut endet der Tag doch nicht, es kommt eine Gruppe vietnamesischer Mopedfahrer vorbei, auf der Suche nach einem Restaurant und die erzählen uns von einem weiteren Hotel, nur knappe 2 Kilometer weiter auf dem Ho Chi Minh Pfad, allerdings in der anderen Richtung, so dass ich es vor zwei Jahren nicht bemerken konnte.

Der Kasten ist zwar etwas keimig, aber das warme Wasser funktioniert und ich kann mein T-Shirt wieder für morgen zum Trocknen vorbereiten, mehr Wäsche probiere ich gar nicht, denn meine Unterhose und meine Socken, die ich vor zwei Tagen gewaschen hatte sind immer noch nicht ganz trocken, aber bis morgen schaffe ich das bestimmt. Glücklich sind wir allemal, dass wir uns nicht noch drei Stunden durch die finster vietnamesische Nacht quälen mussten.

2 Reaktionen zu “12. Tag: Mittwoch, der 13. Februar 2013”

  1. Simone

    Hi Tom, wie ich sehe, sind die Schönen auch auf dieser Reise nicht vor Dir sicher… . Ich denke hier im ungemütlich kalten Deutschland an Euch.
    Viel Spaß weiterhin
    Simone

  2. tom

    Ich tue mein bestes :)

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