12. Tag: Mittwoch, der 21. November 2012
Kreuz und quer durch Mandalay
Tagesausflug in Mandalay mit allem, was man in Mandalay gesehen haben muss: Mönchsfütterung, U-Bein Brücke, Seidenmanufaktur, Holschnitzerei, Bronzegießereien, Marmorsteinmetze für Buddhafiguren, die vergolderte Buddhastatue im Mahamini Tempel, den Goldenen Palast, die Goldblättchenschläger und den Sonnenuntergang vom Mandalay-Berg
Ein Tag in Mandalay ist einfach zuz wenig für alle sehenswürdigkeiten der Stadt und so beginnen wir unser Programm recht zeitig. Wegen der sich abzeichnenden Hitze mit dem Bus,
wir hatten in den Jahren zuvor die Tour auch mit dem Rad gemacht, aber dann in der Mittagshitze einige Tempel herausgestrichen.
Zuerst geht es zur Seidenfabrik. Fleißige Weberinnen sitzen hier an mechanischen Webstühlen und zaubern wunderbare Muster in die Seidenstoffe. Harte Arbeit in lauter Umgebung, denn im hinteren Teil des Raumes rattern die Spinnmaschinen.
Von hier aus geht es zur Mönchsfütterung, ich bezeichna das mal so abwertend, denn die Veranstaltung wird zum touristischen Megaevent. Im Maha Ganayon Kyaunk studieren einige Tausen Mönche. Die reihen sich dann um 10.30 Uhr in einer langen Reihe auf und gehen zu ihrer Mittagsmahlzeit. Das ist sehr beeindruckend, diese unendliche reihe roter Roben zu sehen. Früher kamen dann ein paar Spender und verteilten Reis. Dann kamen noch ein paar Touristen dazu. Heute sind es mehrere Dutzend Busladungen und der Menge der Mönche steht die gleiche Menge an Kameras entgegen. Viele der Mönche sind auch sichtlich genervt, es ist ja auch wie im Zoo, täglich zur Fütterung kommen die Zuschauer.
Angenehmer ist es dann auf der U Bein Brücke. Auf über 1000 Teakholzpfosten geht es über die 1,5 Kilometer lange Brücke über einen See. Die Touristen verlaufen sich hier und die Brücke wird von lokalen Ausflüglern dominiert. Die lassen sich hier Fotos fürs Familienalbum machen und verliebt Pärchen laufen hier Hand in Hand entlang. In den kleinen Pavillions kann man kleine leckere Snacks genießen, wie zum Beispiel grüne Mangostücken in Chilie und Essig mariniert.
Nach der Brücke geht es in die Stadt zurück, hier gibt es viele interessante Manufakturen. Wir sehen uns zuerst die Holzschnitzer an, die arbeiten an Marionettenfiguren oder prachtvollen Fensterumrahmungen. Hunder Meter weiter arbeiten die Brinzegießer an großen und kleinen Buddhafiguren. Zuerste werden die groben Formen aus Lehm gearbeitet, diese Form wird dann mit Wachs bestrichen und hier werden die Feinheiten heraus gearbeitet. Dann kommt wieder eine Lehmschicht drauf. Dieser Körper wird dann mit flüssiger Broonze befüllt, wobei das Wachs schmilzt und herausläuft und für die Bronze Platz macht.
Am Ende der Straße sind dann die Steinmetze, die ebenmfalls an Buddhafiguren arbeiten. Mit der Flex werden die Figuren bearbeitet und dann werden die fast fertigen Figuren von Mädchenhänden mit Schmirgelpapier und Wasser auf Hochglanz gebracht.
Nach einem guten Mittagessen geht es dann auch schon an das Nachmittagsprogramm. Dazu gehört natürlich der mit einer 15cm dicken Goldschicht vershene Mahamuni Buddha. Hier dürfen die Männer weiterhin auf den Körper der Figur Goldblättchen auftragen, während die Frauen nur in den vier Gängen beten dürfen. Nur das gesicht der Figur ist von der Golschicht ausgenommen, alle anderen Details der Figur sind schon seit Jahrzehnten nicht mehr zu erkennen. Danach sehen wir uns noch eine Manufaktur an, in der die Goldblättchen hergestellt werden, in mehreren Arbeitsschritten schlagen muskulöse Männer stundenlang auf die Goldblättchen ein, bis diese nur noch einige Mikrometer Dicke haben und sichwie ein Aufkleber auf eine Buddhaoberfläche auftragen lassen. Burma ist einer der größten Goldproduzenten der Welt, allerdings wird kein Gramm exportiert, die gesamte Produktion wird auf Buddhas und Pagoden aufgebracht.
Im Shwenandaw Kyaung, im Goldenen Palast bekommt man einen Eindruck, wie der „Glaspalast“ einst ausgesehen hat. Nach dem Tod des Königs Mindon im Jahr 1880 genau in diesem Palast, wurde dieser demontiert und außerhalb der Palastmauern wieder aufgebaut und als Kloster weiter genutzt. Der „Rest“ des Königspalastes fiel dem Zweiten Weltkrieg und der japanischen Besatzung zum Opfer. Besonders schön anzusehen sind die geschnitzten Details am Palast, die komplette Innenvergoldung geht es etwas in dem schummerigen Licht unter.
Wegen des nahenden Sonnenuntergangs müssen wir den Kuthodow Tempel streichen, der wird im Guiness Buch der Rekorde als größtes Buch der Welt geführt, wegen der 1857 nach dem Buddhistischen Weltkongress erichteten 729 Marmortafeln mit buddhistischen Texten und Kommentaren.
Auf den Mandalay berg geht es dann mit den kleinen lokalen Taxis und wir erreichen den Gipfel kurz vor dem Sonnenuntergang. Gemeinsam mit mehreren hundert Leuten sehen wir dann die Sonne mittelmäßig spektaskulär hinter den Bergen hinter dem Irrawady Fluss versinken.
Der Tag war hart und wir finden ein nettes Grillrestaurant in der Nähe des Hotels. Danach bleibt gerade noch einmal Zeit für eine Abkühlung im Pool. Schon um 2 Uhr morgens wird der Wecker klingeln und wir müssen los zum Bahnhof, um unseren Zug nach Hsibow zu bekommen.