25. Tag: Donnerstag, der 23. August 2012
Bis zum Anschlag
95 Kilometer durch Wüste und Staub, natürlich alles Piste, von Camp zu Camp, lasche 249 Höhenmeter, dafür Gegenwind bei 28 Grad
Am Ende kommen wir heute gerade einmal auf einen Schnitt von 14 km/h, doch wir sind gut gerädert. Dabei war es mit 28 Grad nicht einmal richtig heiß, aber 28 Grad im Schatten sind etwas anderes, wenn sich in der näheren Umgebung von 300 Kilometern kein einziger Baum uns Strauch befindet. Schon vom Morgen an hatten wir einen mittleren Gegenwind und die Piste ist ab und zu recht sandig. Zwar wird mit ziemlichem Aufwand an der neuen Straße gearbeitet, aber eine Fertigstellung ist in diesem und im nächsten Jahr nicht in Sicht. Immer mal wieder kann man oben auf der neuen schon verfestigten Straßengrundierung fahren, aber aller 800 Meter muss man dann wieder runter von der Straße in den Sand und das ist mehr als nervig. Auch werden wir gut eingestaubt von den LKW, die natürlich mindestens zu 50% auf der falschen Seite vorbeirauschen und eine dicke Staubfahne hinter sich herziehen.
Und heute Morgen hatten wir gleich zum Auftakt unseren ersten Plattfuß, die Ursache war allerdings nicht das Dornengestrüpp, dass sich hier als fast einzige Vegetation noch hält, sondern ein dünner Stahldraht von einem der zerfledderten Autoreifen, die überall am Pistenrand herumliegen. Der Plattfuß vom Dornenzeugs, auf Mongolisch „Uhfs“ genannt und unseren Radlern vom letzten Jahr noch grauenvoll in den Ohren, dieser Plattfuß folgt erst am späten Nachmittag bei mir. Glücklicherweise prüfen wir alle Räder und Mäntel schnell nach weiteren Dornen, keine vergebliche Mühe, denn bei unseren kurzen Abstecher zur Mittagspause auf einen kleinen Hügel hat jeder von uns Unmengen aufgesammelt, die wir nun mit Mühe wieder herauspulen, bevor sie sich in den nächsten Stunden und Tagen durchs „unplattbare“ Keflar schieben.
Was gibt’s heute außer Staub und Dreck noch zu berichten, Mugi hat mittags wieder einen tollen Salat gezaubert und abends einen leckeren Reis mit Gemüse und Tofu. Vom Wodka brauchen wir nur einen winzigen Schluck, da es an Bettschwere nicht mangelt.