17. Tag: Dienstag, der 11. Oktober 2011

Am Gelbwasserfluss entlang

62 km von Xining nach Ledou, lumpige 119 hm bei angenehmen 20 Grad, ein paar konfuzianische Tempel an der Straße und endlich wieder Internet

Gestern Abend war ich noch ziemlich sauer, im Zimmer gab es kein Internet, dafür aber ein Internetcafe im Haus. Leider haben die Jungs aber meinen Rechner nicht ins Netz einbinden können und auf den ihreigen war die Webseite nur Salat und nicht zu bearbeiten. Beim Versuch des Versendens der Dateien stürzte mir der rechner zwei mal ab und dann bin ich frustriert ins Bett. Wie schön, wenn man dann in ein Hotel kommt, in dem man kein Netz erwartet und dann geht alles richtig gut und schnell, so konnte ich heute die letzten tage nachschieben, bevor wir dann wieder für eine Woche in der randtibetischen Wildnis verschwinden.

Ansonsten gab der Tag nicht so viel Schreibenswertes her. Das Wetter mit 20 grad war grandios und es ging hauptsächlich immer leicht nach unten. Mehr als 15 Kilometer fährt man noch in der nicht enden wollenden Hauptstadt der provinz Qinghai, dann wird es ländlich und herbstlich. Die Bäume stehen in buntem laub, wären da nicht die vielen Chinesen, meinte man sich irgendwo in Mitteleuropa.

Links der Straße zieht der Gelbwasserfluss träge dahin, er ist ein großer Zubringer für den Huang He, auf den wir in Lanzhou stoßen werden. Ein paar Kilometer hinter der Stadt wird es eng im Tal und der Fluss, eine Autobahn, unsere Straße und eine Bahnlinie teilen sich den engen Raum tief unten in der Schlucht.

Zwei schöne konfuzianische Tempel besichtigen wir am Wegesrand, während wir im ersten herzlich begrüßt werdenund alle türen für uns geöffnet werden, versucht uns im zweiten Tempel ein keifendes Weib gleich wieder heraus zu kehren, schreit und zetert, dass wir nicht fotografieren sollen, noch bevor überhaupt jemand die Kamera ausgepackt hat. Die Buddhas dürfe man nicht fotografieren, dass sei nicht gut; worauf ich erwiedere, dass es sich hier ja wohl um einen konfuzianischen Tempel handele und es dort gar keine Buddhas gebe. Wie leicht vorstellbar ist trägt eine solche bemerkung nicht unbedingt dazu bei, dass sich die ältliche Dame entspannt. Wir überlassen sie dann ihrem Herzinfarkt und radeln herzlich lachend weiter, im nächsten tempel sind wir mit Sicherheit wieder gern gesehene Gäste.

Und recht bald sind wir auch in der kleinen Stadt Ledou. Während die Gruppe ein wenig über den Markt streicht und dann einen Berg mit Pagode und toller Aussicht erklimmt, setze ich mich bis zum Abendessen und danach an die Tastatur und verabschiede mich dann für die nächsten Tage, an denen es wieder recht spannend wird. Morgen besichtigen wir in Qutan einen wunderbaren alten buddhistischen Tempel und dann klettern wir wieder auf 3800 Meter ins tibetische Grasland. Dann sind wir auch schon bald in Tongren, einer tibetischen Stadt, in de sich neben vielen Klöstern auch die besten tibtischen Tankhamalschulen befinden…..aber davon später mehr.

 

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