150. Tag: Montag, der 12. September 2011
Breakfast with Greg Bennett (Frühstück mit Greg Bennett)
Tagesausflug zu den Minggräbern und zur Seelenstraße, 23 Kilometer bei grauem Wetter ohne Regen und 21 Grad
Wer zum Teufel ist Greg Bennet? Die Triathlonbegeisterung hat die Gruppe ergriffen, wegen des Events, der in den letzten Tagen hier stattgefunden hat. Lin möchte am liebsten sofort mit dem Training anfangen und geht früh auch schon mal joggen. Theoretisch sitzt hier im Hotel im Frühstücksraum die gesamte Weltelite, ausgenommen der Deutschen. Die sollen im Hotel nebenan wohnen und schlecht abgeschnitten haben, weil sie sich mit dem Essen im Hotel kollektiv den Magen verdorben haben.
Wenn man natürlich mit so vielen Stars und Sternchen in einem Frühstücksraum sitzt, dann möchte man (frau) natürliche wissen, who is who, und es wurde gestern Abend fleißig gegoogelt. Ein gut aussehender Athlet in mittleren Jahren und Trainer wird als Greg Bennet identifiziert, mehrfacher Gewinner diverser Triathlone auf dieser Welt, so um das Jahr 2002 herum. Den muss man doch wohl kennen!
Beim Frühstück möchten wir nun alle wissen, wer ist dieser Greg Bennet und wann kommt er endlich zum Frühstück und was frühstückt er und wir diskutieren darüber ob er gut Fußmassagen geben kann, oder sich doch lieber die Füße massieren lässt. Dann taucht er auf, kräftiger Körper, dunkelblonde Haare, wippender Gang, geschmeidiges Lächeln….und spricht fließend Russisch und heißt Wladimir Tschewonibudch und ist dann doch der Trainer der russischen Equipage statt der australischen.
Der Rest des Tages ist dann Grau in Grau, es lohnt sich kaum die Kamera mitzunehmen, die Wolken hängen tief und es ist mehr als diesig, richtiges Depressivwetter, als wir zu den Minggräbern und zur Seelenstraße aufbrechen. Man könnte hier eigentlich so schöne Aussichten über den Minggräberstausee haben und die Obstplantagen rundherum sind eigentlich wunderbar satt Grün, aber mit dem Nebel ist alles recht öde.
Die Seelenstraße ist der Eingang zum Tal der Gräber der Mingdynastie. Seit dem 17. Jahrhundert wurde 13 der 14 Mingkaiser hier begraben. Nachdem die Ming ihre Hauptstadt von Nanjing nach Beijing verlegt hatte, war man auf der Suche nach einem abgelegenen Tal für die ewige Ruhe der verblichenen Kaiser hier fündig geworden. In einer langen Prozession wurden die toten Kaiser hier durch prächtige Tore und einer langen Straße mit überlebebsgroßen steinernen Figuren von Soldaten, Beamten, Fabelwesen, Elefanten und Kamelen vorbei getragen. Heute ist es vorbei mit der Ruhe der Kaiser, denn die halbe Welt ist hier unterwegs. Der Tagesausflug von Beijing beinhaltet die Seelenstraße, dann einer der Minggräber und die Große Mauer bei Badaling, inklusive Mittagessen und Jadeshoppingcenter.
Wir wandeln noch recht früh am Morgen die Seelenstraße entlang, als noch nicht so viele Touristen hier eingefallen sind, dafür trifft es uns dann am Chang Ling, dem Grab des ersten Ming Kaisers Pu Le, als wir mit 6 großen Bussen voller ausländischer Touris durch die Anlage stampfen. Am interessantesten ist hier der gewaltige Tempel im Eingangsbereich, der auf gewaltigen Baumstämmen ruht. Mit heiliger Ruhe ist hie nix mehr und man hat kaum Gelegenheit, die recht gute Ausstellung über die Regierung der Ming zu genießen.
Das Grab an sich bietet dann nicht mehr als einen schönen Ausblick, denn die Kaiser ruhen in einem Grabhügel tief unter der Erde in einer versiegelten Gruft.
Uns reicht es dann für den Tag und wir suchen uns am Abend wieder ein Grillrestaurant, es wird noch besser als am Vortag, denn es wir auch Gemüse gegrillt, also Kartoffeln, Auberginen und chinesischer Schnittlauch und wir hatten eigentlich nur ein kleines bisschen essen wollen!
Am 15. September 2011 um 22:43 Uhr
Na, bei dem guten Essen in den letzten Tagen werden bald die verlorenen kilos vom radeln wieder drauf sein-und eßt nicht soviele Schnittlauchhalme wegen des Knoblauchgeruches…und so.
warte schon voller Ungeduld auf das Foto ,wenn Ihr auf dem himmlischen Platz angekommen seid.
viele Grüße aus Berlin
Karin