127. Tag: Samstag, der 20. August 2011
Im Zentrum der Energie
18 Kilometer von Sainschand zum Jurtencamp und dann zum Hamrinhiid Kloster, „energetisches Zentrum der Mongolei“ und Sonnenuntergang in der Wüste
Jetzt sind wir wirklich in der Wüste, also außer Sand und Dreck gibt es nicht mehr sehr viel.
Glücklicherweise warten auf uns heute nur 18 Kilometer auf uns und das ist ein Glück, denn es ist bisher der heißeste tag auf unserer Tour, das Thermometer schraubt sich auf satte 38 Grad nach oben.
Am Morgen gab es in unserem „Luxushotel“ dann sogar noch eine Viertelstunde heißes Wasser zum Duschen, nachdem es zuvor gar kein Wasser gab. Der Strom war gestern Abend noch gegen 22 Uhr zurückgekommen, so dass es noch einmal die Möglichkeit gab, alle elektrischen Geräte aufzuladen. Das Frühstück wäre dann auch mehr als mager ausgefallen, wenn nicht unser Begleitteam noch Wurst und Käse organisiert.
Nach 500 Meter radeln ist dann schon wieder Schluss, wir besichtigen das Museum des Dangzangraurawcha, einem Gelupgka Klostervorsteher, der hier seinen Regierungssitz hatte.
Die vielleicht 15 Kilometer auf der Piste sind recht hart zu fahren, das es hauptsächlich Wellblech oder sandige Abschnitte gibt. Dann taucht hinter einem Hügel unser Jurtencamp auf und dort ist es recht nett, der Weg zum großen Jurtenrestaurant ist mit leuchtenden Sonnenblumen bestückt, was natürlich einen gigantischen Kontrast zur trockenen Landschaft umher gibt.
Nach einem gemütlichen Mittag und einer ruhigen Mittagspause beschließen wir mit dem Bus bis zum Hamrinhiid Kloster zu fahren und nicht den Bus zu nehmen. Das war eine sehr kluge Entscheidung, denn wir holpern mit dem Bus fast eine geschlagene Stunde mächtig durch die Halbwüste über Wellblech oder Sand. Nach einem Hügel sehen wir dann endlich den großen weißen Stupa des Klosters zwischen den Dünen, aber unser Fahrer ist nicht auf der Hauptpiste und macht in einer Senke einen Schaltfehler und schon geht nix mehr und der Bus sitzt hoffnungslos fest und dreht sich immer tiefer in den Sand, da hilft kein Schieben und Steine unterlegen, der Bus sitzt hoffnungslos fest. Fast unbemerkt hat sich Gerhard die letzten 500 Meter auf den Weg zum Kloster gemacht, dort wird gerade planiert und gebaut und nach 20 Minuten kommt er mit einem LKW zurück. Dieser schleppt dann den Bus frei, bleibt aber wenig später selbst stecken. Der Fahrer des LKW nimmt es gelassen und bewegt sich zu Fuß zurück zum Kloster, da gibt es ja noch die großen Raupen, diew ihn dann wieder rausziehen können. Mit leicht schlechtem Gewissen verlassen wir dann die Szene.
Das Kloster ist nicht all zu groß, nur 15 Mönche leben hier, einstmals waren es 1500 und die beschätigten sich neben dem Meditieren noch mit Theater und Malerei. Aber während der 30er jahre ist das gesamte Kloster zestört worden und nur langsam beginnt der tempel sich wieder zu beleben. Gebaut wird am Stupa und am Platz davor und in den nächsten jahren soll der Aufschwung richtig beginnen. Dann kommen 30 Novizen aus Indien zurück, wo sie im Momnet studieren.
Der Tempel ist schnell besichtigt, interessanter jedoch sind die Sehenswürdigkeiten der Umgebung. Da gibt es zwei runde Steinkegel, die ein Klostervorsteher zu Verehrung der Frauen errichten leiß und die Hügel sollen tatsächlich zwei Brüste darstellen. Die Mongolinnen pilgern hierher und opfern ein Schälchen mit Milch und so sind die Steine mit einer ranzigen Fettschicht überzogen.
Ein paar hundert Meter weiter befindet sich das energetische Zentrum der Mongolei. Das ist kein Kernforschungsinstitut, soinder lediglich ein Platz in der Wüste an dem man seine spitizuellen Energien auftanken kann. Im späten Abendlicht ist die Stimmung auf dem Stupafeld tatsächlich energiegeladen und wir genießen einen herrlichen Sonnenuntergang, bevor wir ohne wieder stecken zu bleiben ins Jurtencamp zurückkehren.