125. Tag: Donnerstag, der 18. August 2011

Mehrspurig durch die Trockensteppe

98 km durch Fastwüste, wieder guter Rückenwind bei 32 Grad und Sonne, heute nur Piste, trockene Grassteppe und eine öde Ortschaft

Gut, dass wir Mugi und das Team dabei haben, so bekommen wir morgens Kaffee oder Tee, Müsli oder Brot mit Käse und Wurst und dazu ein Rührei. Dann geht es wieder in die trockenen Grassteppe hinaus. Die Landschasft wird immer flacher und weiter und manchmal kann man die Piste über fast 10 Kilometer einsehen. Fünf oder sechs ausgefahrene Spuren verlaufen mehr oder weniger parallel zueinander, manchmal gibt es Querverbindungen. So kann man sich theoretisch eine Spur aussuchen, welche nicht so sehr holpert, aber meist ist es egal, da der Zustand häufig wechselt, aber meist geht es erstaunlich gut.

Auch heute treffen wir wieder auf Radler, diesmal sind es zwei Franzosen, die uns entgegen kommen. Das ist natürlich immer die Abwechslung, wenn man den ganzen Tag nichts weiter sieht, außer fast trockenes Gras und ein paar Pferde und ab und an eine Ziegenherde mit mongolischen Kaschmirziegen. Wegen des harten Winters legen sich die Tiere in dieser jahreszeit ein besonders warmes Unterfell zu, das im Frühjahr ausgekämmt werden kann. Für das Kilo Wolle gibt es 30 Euro, eine für mongolische Verhältnisse ertragreiche Arbeit und der Rohstoff ist weltweit sehr begehrt. Das führt natürlich aber häufig zu einer Überweidung der Flächen und zieht natürlich ökologische Problemem nach sich, die Landschaft vertrocknet systematisch und die Wüstenflächen vergrößern sich Jahr für Jahr. Aber wer möchte, gerade als Luxusreisende wie wir, den Hirten ihre Einnahmequelle neiden. Wir bekommen mittags wieder unsere Vollwertmahlzeit bekocht und schützen uns im Scghatten des Busses vor der brennenden Sonne. Erst am Abend wird es wieder angenehm und wir starten einen weiteren Versuch einen ruhigen Zeltplatz zu finden. Das gelingt auch ganz gut, bis dann der erste Truck auf einer nebenpiste vorbeidonnert und eine dicke Staubwolke hinter sich her zieht, worauf wir in lautes Gelächter ausbrechen.

Der Sonnenuntergang ist wieder so garandios wie der sich anschließende klare Sternenhimmel und wir hoffen morgen auf einen weiteren schönen Tag durch die Halbwüste.

Eine Reaktion zu “125. Tag: Donnerstag, der 18. August 2011”

  1. Annabell

    Hallo Ihr lieben Radler,
    zurück in der Zivilisation kehrt schnell der Alltag ein.. der Fahrradreisealltag mit Euch war echt spitze! Gerne wäre ich auch weiterhin dabei… es ist ja jetzt noch einmal ein ganz anderer Abschnitt des Reisens.
    Es war eine tolle Zeit mit Euch!
    Passt weiterhin gut aufeinander auf!
    GLG an alle und dicken Drücker an Papa und Mirjam!
    Annabell

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