89. Tag: Mittwoch, der 13. Juli 2011
Manche mögens heiß, die meisten nicht!
97 km von Jutui nach Almazui, wechselhafte Straßenqualität und 10 km Dreckpiste, 641 schweißtreibende Höhenmeter bei bis 30 Grad
Da wir heute ja „nur“ 97 Kilometer haben wollten wir nicht so zeitig los, zumal wir ja gestern Abend doch recht spät angekommen waren und dann kam noch unsere kleine Kochorgie dazu, so das wir erst gegen Mitternacht in Bett kamen. Morgens kochen wir wieder, diesmal süße Makaroni mit Milch. Um 9 Uhr wollten wirt uns auf die Räder schwingen, doch die Uhr unten im Zimmer der Hotelfrau zeigt schon 10 Uhr. Schon wieder eine Stunde Zeitumstellung und die Sonne steht auch schon recht hoch am Himmel.
In Taishet wollten wir eigentlich noch Igor treffen, den kennen wir nicht, aber er hatte sich per Internet gemeldet, aber ich kann telefonisch keine Verbindung herstellen, irgendetwas funktioniert wieder einmal nicht. Die Raststätte von Taishet kommt eigentlich zu früh fürs Mittagessen, aber unterwegs haben wir noch einmal den Polizisten von gestern getroffen, der uns warnte, dass bis zum Abend keine weiteren orte, Motels und Raststätten kämen.
Nach dem Essen ist es dann schon fast unerträglich heiß, wahrscheinlich so um die 30 Grad und Wind weht auch nicht, weder von vorne noch von hinten und wir kommen ordentlich ins schwitzen. Solange man auf dem rad sitz geht es gerade noch so, aber wenn man für ein Päuschen absteigen will, läuft sofort der Schweiß und bergig ist es auch noch. Vor lauter Schwitzen bleibt kaum mehr ein Blick für die schönen Birkenwälder und seit der Birkenrindenfrau aus Irkutsk versuche auch ich mir einen neuen Blick auf die schwarz-weiß gestreiften Bäume anzugewöhnen. Hier und da entdecke ich auf den Bäumen dann auch schon schöne chinesische Landschaften a la Guilin.
Wir beschließen am frühen Nachmittag eine Pause zu machen um der größten Hitze zu entgehen, aber selbst in Schatten der Birken ist es nicht so gemütlich. gegen die Mücken und bremsen schützen wir uns mit Insektenspray, aber das hält die Ameisen nicht davon ab uns zu piesacken. Gegen 16 Uhr rollen wir dann weiter, kühler ist es nur ein kleinwenig geworden und bergig ist es geblieben. Dann hört wieder einmal der Asphalt auf, aber es ist glücklicherweise nicht bergig und so bleiben wir wenigstens verschont von dem beißenden Kleingetier.
Am Abend lässt es sich dann angenehm fahren, gegen halb 9 erreichen wir unser Ziel Almazui mit einer großen Raststätte. Das Bezahlungssystem ist originell, es wird nach Stunden abgerechnet und wir beschließen, morgen schon um 6 Uhr zu starten, um der größten Hitze zu entgehen. Unter der Dusche spülen wir den Dreck von der Haut und beenden den Abend bei den üblichen „Leckereien“ aus der Mikrowelle in der Stolowaja nebenan.
Draußen auf dem Parkplatz sammeln sich die Trucks und heute dominieren riesige Trucks im amerikanischen Stil mit bis zu 6 Achsen. Wie schaffen die es wohl über diese Holperstrecken, vermutlich gehen die auch ordentlich aufs material, denn unter jedem zweiten Truck ragen die Beine des Fahrers hervor, der irgendwo unten etwas mit Hammer und Schraubenschlüssel zu richten versucht.
Am 21. Juli 2011 um 11:28 Uhr
Ja, es sieht sehr sehr bergig aus. Gut Tritt, oder so.