70. Tag: Freitag, der 24. Juni 2011
Angriff der Killerbremsen II
138 Kilometer von Abatskoe nach Tjukalinsk, 112 hm bei Nebel und dann Sonnenschein bis 26 Grad
Unser zeitiger Start funktioniert wie geplant, genau um 7 Uhr sind wir auf der Straße und rollen durch dichten Nebel. Rundherum lassen sich die Birkenwäldchen nur erahnen und dann beginnt die Sonne langsam die graue Nebelsuppe aufzusaugen. Heute ist es erstmals richtig schön hier in Sibirien. die Landschaft ist nicht mehr ganz so weit und fern und mit den dichten Nebelschwaden macht alles ein wenig einen verzauberten Eindruck.
Gegen 10 Uhr hat sich die Sonne dann ganz durchgesetzt und eine Weile lässt es sich ganz gut fahren, doch dann, nach dem Mittag an einer Raststätte tauchen wieder die Pferdebremsen (die mit den braunen Augen) auf und es wird richtig lästig. nach den kühlen Regentagen sind die Biester richtiggehend ausgehungert und das fahren macht keinen Spaß mehr. Jeder von uns hat einen Schwarm von vielleicht 50 dieser blutlüsternen Insekten um sich und ließen sie sich in ihrer Stechlaune nur anfangs vom Fahrtwind abbringen. je später es wird, umso angriffslustiger werden die Viecher und versuchen sich auch während der Fahrt an den Körper zu heften, was leider auch hin und wieder gelingt. Ich möchte meinen Regen zurück!
Nach 130 Kilometern erreichen wir schon gegen 16 Uhr Tjukalinsk und es gibt kein Hotel an der Straße. irgendwo im Ort soll es eines geben und so machen wir uns auf die Suche. Wir finden auch das runter gewirtschaftete Gebäude, aber hier gibt es keine Übernachtungsmöglichkeit mehr. Vielleicht ist dies aber auch unser Glück, denn der laden sieht mehr als schlimm aus. Es soll nun doch an der Straße noch eine Absteige geben und genauso etwas in die Richtung ist es auch, eine Baracke mit drei Zimmern. Wir wecken die Herrscherin über die drei Zimmer aus dem Schlaf und entsprechend schlecht ist sie drauf. Was soll’s, wir haben unsere Betten in der mehr als einfachen Unterkunft und eine warme Dusche gibt es auch. Auf Nachfrage bekommen wir dann jeder ein winziges Handtüchlein.
Die Sonne und die Wärme und die Insektenschwärme haben uns heute ganz schön zu schaffen gemacht, deshalb wollen wir morgen noch ein wenig zeitiger aufbrechen und es sind wieder 140 Kilometer bis Omsk.