63. Tag: Freitag, der 17. Juni 2011
Angriff der Killerbremsen
152 Kilometer von Kamuischlow nach Tugulym, davon ca. 40 Kilometer auf Piste, 315 hm bei idealem Fahrradwetter mit teilweise leichtem Rückenwind bis 23 Grad
Wir haben keine Lust auf die E22 Hauptstraße und biegen deshalb auf eine winzige Nebenroute. Diese Route beginnt wieder einmal wunderschön und wird dann langsam aber sicher immer holprige und irgendwann ist der Asphalt weg. Aber das hatten wir auch erwartet und es ist sehr angenehm völlig verkehrfrei zwischen den Dörfern entlang zu radeln. Bei Trockenheit sind die Pisten bis auf ein paar Schlammlöcher gut zu fahren.
In den Dörfern, die weiterhin aus schönen Holzhäusern bestehen, sieht man auch nicht viele Leute. manchmal winkt ein Bauer oder eine Bäuerin vom Feld herüber oder ein Opa sitzt auf der Bank vor der Tür. oder an der Bushaltestelle stehen ein paar Leute und wir werden oft nach dem wohin und woher gefragt.
Der einzige Radler, der mit seinem Klapperrad uns heute begenet ist mehr als erschrocken, als wir ihn grüßen, reißt sich aber dann für einen kleinen Plausch den MP3 Player aus dem Gehörgang. Gegen Mittag haben wir wieder Asphalt unter den Rädern, bleiben aber auf der Nebenstraße.
Pausen kann man kaum noch machen, zu den allgegenwärtigen Mücken hat sich eine weitere Plage gesellt: Richtig große Bremsen . Die begleiten uns dann sogar auf dem Rad weiter und es ist mehr als lästig, hinter, neben und vor dem Rad ein Schwarm mit 20 manchmal sogar 30 Bremsen. Wenn man dann vom Rad steigt beginnt ein blutiges Gemetzel, die einen beginnen eine Blutmahlzeit und wir vergelten diese mit tödlichen Schlägen. Noch konnte ich nicht herausfinden, ob es sich um Pferdebremsen oder Rinderbremsen handelt, beim Versuch der Aufklärung habe ich gelernt, dass erstere dunkelbraune Augen und Rinderbremsen grüne Augen haben. Blauäugige Exemplare beider Gattungen haben vorher an alkoholisierten Personen gesaugt.
Gegen Abend stecken dann die 40 Kilometer Pist ordentlich in den Knochen. Die Logistik ist seit dem Ural wesentlich schwieriger geworden, einmal liegen die größeren Städte mit Hotel oder ähnlichem weiter auseinander und auch auf der E 22 kann man nicht mehr mit einem Truckerhotel aller 50 km rechnen. Um so mehr sind wir enntäuscht als wir in Kamuischlow eintreffen und das dortige Cafe mit Zimmervermietung geschlossen hat. Selbst ein Anruf beim Besitzer bringt keinen Fortschritt, man kommt dort nur nach Voranmeldung rein. Aber an der Scxhnellstraße soll es noch ein weiteres Hotel geben. Nachdem wir noch einmal in die falsche Richtung geschickt werden, finden wir dieses auch, von außen sieht es sogar recht schnuckelig aus, ober gibt es aber nur winzige Zimmer ohne Fenster mit drei Betten, inclusive eines Doppelstockbettes und dazu kostet es pro Person noch 600 Rubel (15 €), also pro Zimmer 1800 R. Zum Vergleich, dafür bekommt man in einigen Städten schon ein schönes Doppelzimmer mit Bad. Aber es ist 20 Uhr ubnd wir sind gut geplättet und haben keine andere Wahl, nein wir sind sogar recht froh, dass wir heute noch eine, wenn auch mickrige, Dusche und ein Dach über dem Kopf bekommen.
Am 19. Juni 2011 um 14:24 Uhr
Hat dein „Fähnchen“ jetzt Konkorrenz bekommen …….!?!?!?
Sieht ja klasse aus …….. DEUTSCHLAND HOCH !