56. Tag: Freitag, der 10. Juni 2011
Durch den Ural
130 Kilometer von Tschaikowski nach Barda, davon 40 km Piste, ansonsten ruhige Straße, 1050 kräftige Höhenmeter bei wunderbarem Wetter bis 26 Grad und haarscharf an der Gewitterwolke vorbei
Am Morgen geht es durch viele Birkenwälder und am Straßenrand sitzen ab und zu Frauen und verkaufen frisch gesammelte Birkenpilze. In mir erwacht sofort die Leidenschaft und bei der nächsten Pause verschwinde ich im Gestrüpp zwischen den schwarz-weißen Stämmen. Schnell finde ich auch einen einzigen schönen Pilz und dann reicht es auch, denn im Gebüsch warten schon Abermillionen von Mückenweibchen auf Pilze suchende Opfer. Tropenausrüstung plus Gummistiefel sollte also zur Grundausstattung eines jeden Pilzsuchers hier gehören.
Langsam nähern wir uns dem Ural oder stecken vielleicht schon mittendrin, denn es hügelt kräftig vor sich hin. Es ist nicht ganz der Gebirgszug, den wir erwartet haben, aber die langen Hügel geht es doch recht steil hoch und danach wieder runter. Trotzdem ist es wunderbares fahren in einer blühenden Landschaft. Siedlungen und Dörfer gibt es kaum, den ganzen Vormittag sehen wir kaum Leute. Die Straße ist ausnahmsweise einmal richtig gut und wegen einer Baustelle auf der Strecke gibt es auch keine Autos. Einen Kilometer müssen wir dann an der Seite durch etwas Matsch. Zum Glück gibt es eine Raststätte und so kommen wir auch zu einem kleinen Mittagessen.
Ein paar Hügelketten weiter müssen wir dann runter von der Straße und auf die Piste. Es ist die einzige Verbindung nach Osten in Richtung Barda. Der Einstieg war nicht einfach zu finden, denn selbst die Leute in den Orten davor kennen den Verbindungsweg nicht und empfehlen die 100 km drumherum.
Der Weg ist aber ganz in Ordnung, zumindest heute, wo es trocken ist. bei Regen würde es hier allerdings ganz anderes aussehen. In Litauen haben wir ja schon ordentlich Offroad-Strecken trainiert und das kommt uns hier zu gute. Wegen des erdigen Untergundes ist alles auch schön glatt und fest gefahren und es gibt keine Wellblechpisten. Lediglich aller zwei Kilometer gibt es Schlammlöcher, um die wir herum navigieren müssen.
Am 18. Juni 2011 um 18:24 Uhr
hallo,
verfolge eure Reise sehr interesiert, dort wo ihr jetzt unterwegs seit waren vor 20 -25 Jahren Jahren schon einmal sehr viele Deutsche( DDR – Bürger) zB. Tschaikowski, Barda waren Trassenstandorte wenn ihr die Augen und Ohren offen haltet könnt man bestimmt noch Spuren von damal’s finden.
wünsche euch allzeit gute Fahrt
Gruß Benno