13. Tag: Donnerstag, der 28. April 2011
Einmal durch den Wald und über die Wiese
137 km von Druskininkai nach Margis bei Trakai, Hauptstraße, Nebenstraße und Feldwege, 380 hm bei meistens Sonne bis 23 Grad und 34 Regentropfen
Manchmal sind die tage voll gestopft mit Ereignissen und anderen Tagen ließe sich der Tag damit zusammenfassen, einmal quer durch den Wals und über ein paar Wiesen gefahren zu sein.
Vor allem am Morgen sind dir auf der großen Straße unterwegs. Glücklicherweise ist der verkehr nicht sehr dicht, denn die Fahrer kennen kaum Gnade mit Radlern. Es wir ziemlich schnell gefahren und recht eng überholt in Litauen und vor allem bei großen Transportern mit Anhänger kommt man im Luftsog etwas ins Schlenkern. Also muss man peinlichst darauf bedacht sein, seine Spur ganz rechts zu halten. Aber wir sind nicht die einzigen Outsider auf dem Highway, heute kommt uns das erste Pferdegespann entgegen, der Kutscher hat eine rote nase und für den späten Vormittag schon mächtig einen sitzen. Er brabbelt ein Gewirr aus Litauisch mit russischen und englischen Wortfetzen, wie auch immer freute er ich wie ein kleiner Schneekönig und Barbara wurde ordentlich umarmt und mit Handküssen bis zum Ellenbogen bedeckt, als sie erzählt, dass wir aus Deutschland kommen. Dann wird aber das Pferd unruhig und biegt samt dem noch einmal winkenden Besitzer in den Wald ab und denkt wohl: „Immer dieser Stress mit meinem Alten, wenn er was getrunken hat; ich will jetzt endlich nach Hause!“
Dann sind wir endlich wieder auf kleiner Straße und es wird ruhiger. Den ganzen Vormittag ging es einfach nur durch dichten Kiefernwald, ansonsten nichts anderes, nicht einmal eine Siedlung, das wird erst jetzt auf der Nebenstraße anders. Es gibt immer noch viel Wald, aber dann kommen auch wieder die schönen freien Flächen mit den bunt verstreuten Häusern. Hier und da leuchten die Holzhütten wieder in Gelb, die zweitliebste Farbe der Litauer schein Grün zu sein. In manchen kleinen Dörfern scheint sich in den letzten hundert Jahren nichts geändert zu haben, es sieht manchmal wie in einem Museumsdorf aus. Vereinzelt sieht man dann aber einen Traktor übers Feld fahren, mit dem Pflug oder der Egge hinten dran. Über andere Felder stiefeln ein paar Bauern in Gummistiefeln und düngen per Hand.
Da einige Straßen, die ich heute nehmen wollte nicht asphaltiert waren kommen mehr Kilometer zusammen als gedacht und am späten Nachmittag müssen wir dann doch noch über den Schotterweg. Es ist nicht ganz so staubig und sandig wie gestern, aber trotzdem recht anstrengend auf der Wellblechpiste. Auch stauben uns nicht ganz so viele Fahrzeuge zu. Nach 10 Kilometern durch den Staub eine kleine Verschnaufpause in einem größeren Dorf, wir tanken nach 115 Kilometern noch einmal Kraft mit Bananen und Schokolade, dann geht es weiter auf der Piste. Allerdings führen die kleinsten Straßen immer durch die schönste Landschaft und man kann sich gar nicht satt gucken, vor allem jetzt am Abend, wenn die Sonne tief steht und alles in warme Farben taucht.
Unser Hotel heute liegt dann am See und ist mehr als luxuriös, riesige Zimmer und ein riesiges Bad und ein riesiges Bett und essen gibt es gleich unten im Lokal, während draußen die Sonne im See verschwindet.
Am 29. April 2011 um 08:20 Uhr
Bild 1 – ist DIESER „BILDSTOCK“ schön, sowas hab ich noch nie gesehen, TOLL !!! Du entdeckst auch „ALLES“ !!!
Weiterhin GUTE FAHRT ………… !