32. Tag: Montag, der 28. Februar 2011
Noch ein Tag am Meer
99,9 Kilometer von La Gi nach Vung Tau auf kleiner bis mittlere Straße, wieder guter Rückenwind bei 33 Grad, lasche 354 Höhenmeter
Vielleicht ist heute schon unser letzter Fahrradtag, wir wollen in Vung Tau beschließen, wie wir nach Ho Chi Minh City kommen. Per Boot oder noch einen Abstecher ins Mekong Delta oder direkt mit dem Rad in die Stadt. Deshalb versuchen wir den heutigen Tag noch einmal ordentlich zu genießen und das gelingt uns auch recht gut. Bei der Ausfahrt aus La Gi haben wir noch einmal viele lachend Gesichter an der Straße. bei einem kurzen Fotostopp an der Schule unterlaufen wir die Disziplin der gesamten Schule, deren Schüler sich allesamt zum Morgenappell auf dem Hof befinden. Aber die Lehrer am Rednerpult sehen es gelassen und winken uns wie die Schüler fröhlich zu. Auch auf der Straße haben wir heute noch einmal vieles, was uns schon begegnet ist, Fuhrwerke mit Wasserbüffeln, Schulkinder auf Fahrrädern, total schwer beladene Mopeds. Dazu kommen das Grün der Reisfelder und abgeerntete Maniokplantagen. Auch hier stoppen wir noch einmal für ein paar Fotos und die Arbeiter nehmen das als willkommene Ablenkung von der harzten Arbeit unter der Sonne und machen bereitwillig mit uns Fotos. Seitdem gestern Andreas auf den wunderbaren Avocadodrink gekommen ist probiert er alles, was auch nur im Entferntesten Ähnlichkeit damit hat. Das Ergebnis will er dann beim Film und Bildervorführabend präsentieren. Hoffen wir, dass der heute fotografisch festgehaltene Test es nicht bis hinter die Theke schafft.
Und heute bekommen wir auch noch die letzten Puzzlesteine auf unserer Fahrt einmal durch den gesamten Reiszyklus, heute haben wir mehrere Felder, die gerade geerntet wurden, Stroh wird auf Traktoren und wagen hoch gestapelt und abtransportiert und in den Höfen liegen die Körner zum Trocknen aus.
Die Kilometer fliegen nur so vorbei und auch die kleinen Hügel heute stören uns kaum. Nach einem ordentlichen Mittaghessen, gebratene Nudeln mit Seafood geht es dann noch 25 km auf der Autobahn bis in den Badeort Vung Tau. Wir sind recht angenehm überrascht, hatten wir doch mehr Stress hier erwartet, aber die Bebauung ist nicht zu dicht und es gibt genügend Strände, an denen sich die Touristen verteilen, zumindest jetzt unter der Woche. Am Wochenende oder in der Ferienzeit mag das vielleicht ein wenig anders aussehen.
Wir streifen noch bis zum Sonnenuntergang am Strand entlang und beobachten die Vietnamesen bei ihren lustigen Spielchen am Wasser. Auch hier sind Badehose und Bikini oder Badeanzug nicht zu verbreitet und die Leute stiefeln mit ihren „normalen“ Sachen ins Wasser.
Leider gibt es von hier keine Boote ins Mekongdelta und nach HCM-City gibt es nur ein Tragflächenboot und keine langsamen Schipperkähne. Also wart es doch noch nicht unsere letzte Radetappe, sondern morgen geht es dann noch mit den Rädern bis zum letzten Ziel, wobei wir recht viel Stress und Verkehr erwarten, denn es gibt nur eine Hauptstrecke nach Saigon.
Das Abendessen ist mehr als grandios, wir haben wirklich genialen Fisch, geniale Tintenfische und Muscheln und alles von Grill und auf der Straße, wieder einmal auf kleinen Plastehöckerchen sitzend. dazu pfeift der Wind recht energisch vom Meer herüber, aber auch jetzt am Abend noch mit bestimmt 26 Grad, es ist also nicht unangenehm. dann kommt die Rechnung, man will 3 Millionen von uns. Der Betrag ist so hoch, dass wir erst mal lachen, ich schicke die Dame wieder weg, sie soll die Rechnung aufschlüsseln. 10 Minuten später sind es dann nur noch 2,2 Millionen und auch die bröseln schnell in sich zusammen. Heino will die ganze Szene mit Fotos dokumentieren, aber die Wortführerin der Verkäufergilde verkrümelt sich. Langsam nähern wir uns einem realeren Preis und mit 1,5 Millionen sind die Damen vom Grill immer noch mehr als gut bedient. Zum Vergleich in Hoi An und Hanoi haben wir in „richtigen“ gehobenen Lokalen 1,6 Millionen auf den Tisch gelegt. Dank der drei oder vier Biere sehen wir die ganze Geschichte eher von der gelassenen Seite, als von der stressigen. Am Abend stehe ich noich eine Weile auf dem Balkon und lasse mir die scharfe warme Meeresbriese ins Gesicht blasen. Vung Tau ist ein netter Badeort, vielleicht sollte man hier mit Freundin und Kids mal ein paar Tage her.
Am 3. März 2011 um 22:04 Uhr
Ihr seid wirklich „SEHR HÜBSCH“ mit den Hüten …….. EHRLICH !!!!!
Liebe Grüße