23. Tag: Samstag, der 19. Februar 2011
Wo der Pfeffer wächst
103 km von Plei Ku nach Ea Drang, 809 hügelige Höhenmeter durchs „Pfefferland“ bei 35 Grad im Schatten
Im Hotel gibt es noch Frühstück, dann verlassen wir gegen 8 Uhr Pleiku, natürlich geht es gleich wieder über Hügel und kräftig nach oben. der Vormittag geht relativ langweilig dahin, es geht lange Hügel hinauf und wieder hinunter und durch große Kautschukplantagen. danach wird die Landschaft öde und trocken und die Sonne brennt uns mächtig auf den Pelz und wir schrubben vor der Mittagspause noch so viele Kilometer wie möglich und gießen große menge an Wasser und isotonischen Flüssigkeiten in uns hinein, ohne dass der Durst gelöscht wird.
Dann kommt mitten in der trockenen, baumlosen Ödnis ein kleiner Truckstop mit Nudelsuppe und Hängematten, sehr gemütlich und aus der Press kommt frischer Zuckerrohsaft. Hier lässt es sich aushalten und wunderbar ein Nickerchen nehmen.
Der Nachmittag wird wieder kräftig hügelig, aber die Landschaft wird schöner. Überall stehen trockenen Baumstämme in reih und Glied, die mit einer grünen Rankenpflanze bewachsen sind- Pfeffer, so weit das Auge reicht. Die kleinen grünen Kugeln werden vor den hölzernen Hütten der Bergbewohner getrocknet, gesiebt und wieder getrocknet. Der Pfeffer schmeckt sehr aromatisch und wenig scharf und ich lasse mir für einen Euro ein große Tüte abfüllen, vielleicht 350 Gramm.
Der verkehr war heute den ganzen tag über mehr als stressig, viele LKW und Busse, die sich mit dröhnendem Horn ihren Weg blasen, aber man gewöhnt sich daran. Am Abend kommt reger Mopedverkehr dazu und gefährlich ist es für alle, zumindest nach den Kreidezeichnungen auf der Straße zu urteilen. Aller 500 Meter findet sich die Umrisszeichnung eines Mopeds oder Fahrrads mit Vermessungszahlen und Pfeilen in Rutschrichtung- morgen werde ich trotz der Hitze wieder mit Helm fahren.
Ea Drang ist ein kleines Nest mit einem kleinen einfachen Guesthouse gegenüber dem Markt, uns reicht es und nach der Dusche, die die Hälfte der „Bräune“ vom tag wieder abspült, essen wir auf dem Markt, Ban Cheo, gefüllte Pfannkuchen, die in Reispapier gerollt und mit Salat und Kräutern gegessen werden. Danach zollen wir der Hitze und dem doch recht anstrengenden tag Tribut und verschwinden zeitig im Bett.
Ich glaube es ist schon signifikant, wie wir hier immer zeitig im Bett verschwinden, aber die Tour war bisher doch recht anstrengend, die Hitze macht zusätzlich zu den Höhenmetern zu schaffen und in den Städten und Ortschaften, die wir abends erreichen gibt es nicht zu viel zu sehen. Das interessanteste sind die Märkt, aber die haben wir ja auch schon am Tage. An sonsten sind die vietnmesischen Städte doch recht sehr gesichtslos, in vielen Beziehungen lässt sich das Land mit dem China vor 15 Jahren vergleichen. Alles ist in Aufbruch und man spürt die Energie und das Leben, aber man ist immer noch auf der Suche nach einer neuen Identität, im Momnet steht schnell, vile Geld machen im Vordergrund. So wird sich die touristische Struktur auch hier erst entwickeln, wenn es breiten Inlandstourismus gibt und auch die Vietnamesen wert auf ein „schönes“ Zimmer legen, alles übrige regelt der Wettbewerb. Ähnlich sieht es mit den Restaurants aus, das Essen im Süden ist schon wesentlich besser geworden, aber viele Lokale wären bei uns schon geschlossen, bevor die Hygiene überhaupt die Türschwelle überschritten hat, aber auch hier wollen wir den Vietnamesen noch etwas Zeit geben, mehr aus ihrer Küche zu machen.
Am 21. Februar 2011 um 01:39 Uhr
Wie ist denn das mit der A 14C die an der laotischen Grenze verläuft, ist das nur ne Sand-Lehm-Piste oder ist da absolut nichts los mit Gasthäusern.
Am 24. Februar 2011 um 08:47 Uhr
der abzweig war noch asphaltiert, aber die guesthouse-lage ist da eher schwierig.