20. Tag: Mittwoch, der 16. Februar 2011
In die Berge
120 km von Hoi An nach Kham Duc auf dem HCM-Pfad, 998 hm bei sonnigen bis zu 32 Grad und ein kleiner Vorgeschmack auf die Berge der kommenden Tage
Wir brechen wirklich zeitig auf und das war eine gute Idee, denn schon am Morgen kommt die Sonne heraus und scheint recht warm auf uns. Seit dem Wolkenpass ist es noch einmal wärmer geworden und die Reisfelder stehen hier schon in fettem Grün, wenn das mit dem Klima so weiter geht, dann können wir auf unserer Reise im Süden schon die erste Ernte erleben. Noch einmal drei Kilometer müssen wir heute auf der viel befahrenen A1 zurücklegen, dann lassen wir die Straße definitiv hinter uns und streben wieder dem HCM Pfad und den Bergen entgegen. Im Hintergrund hinter den unendlich grünen Reisfeldern ragen schon große grüne berge in den Himmel und sind oben noch mit Wolken verhangen. Wir folgen einer kleinen Straße wieder über kleine Dörfer, langsam werden die Reisfelder weniger und es wird mehr Gemüse und Mais angebaut.
Hinter Ai Nghia trinken wir noch einen Kaffee und der ist wieder stark und dick, so wie wir ihn lieben und in Hoi An vergeblich gesucht haben, dann geht es in die ersten Hügel. Hier ändert sich noch einmal die Vegetation, es werden Zuckerrohr und an den Berghängen Ananas angebaut, gerade ist Ernte und an großen Stapeln treffen sich die Bauern aus den bergen und bringen ihre Ware zum Großhändler zum Aufkaufen. Am Anfang haben wir noch Glück und die Straße folgt einem Fluss und so geht es nur kleinere und mittlere Hügel hinauf und hinunter.
Mittag machen wir nach 60 km in Than My, hier finden wir ein richtig nettes Lokal und können uns unsere Beilagen zum Reis selbst aussuchen, dann geht langsam die Kletterei los und das obgleich die Straße weiter dem Fluss folgt, so geht es mal 50 hm, mal 100 hm hoch und dann wieder zum Fluss runter. Irgendwann hören auch die Dörfer auf und es gibt nur noch Urwald rechts und links der Straße. Unten windet sich der Fluss zwischen großen Geröllblöcken hindurch und von der Seite gibt es ab und an einen kleinen oder mittleren Wasserfall. Richtig haarig wird es dann wenige Kilometer vor unserem Zielort Kham Duc, wo sich die Straße noch zwei Mal recht kräftig nach oben schraubt mit 10 Prozent und jedes Mal einen guten Kilometer. So treffen wir genau mit Einbruch der Dunkelheit hier ein. Natürlich sind wir alle recht geschafft, aber besser als noch vor ein paar tagen, das ist auch gut so, denn morgen stehen uns noch kräftigere Berge bevor. Nur Armin macht uns Sorgen, denn seine Knie schmerzen höllisch.
Beim Abendessen im kleinen Lokal um die Ecke sitze eine Gruppe von Kanadiern, die hier in den Goldmienen arbeiten. Sie haben schon eine rechte Bierorgie hinter sich. Wir haben im Hinblick auf den morgigen tag keine Lust uns anzuschließen und dinieren recht einfach, aber nicht schlecht. Danach drehe ich mit Andreas noch eine kleine Runde durch den ort und wir entdecken, dass es noch mehr Hotels gibt, eines sieht sogar recht schick aus, aber unten sitzen jede Menge Langnasen und es dröhnt ordentlich lauf die Musik. Unsere Herberge ist dagegen einfach, aber sauber, leider ging bei mir das warme Wasser nicht, aber bei den Temperaturen jetzt ist das kein Problem. Ich schreibe noch meinen text und dann ist es auch schon wieder spät genug zum Schlafen, wir wollen morgen schon Viertel vor sieben los.
Am 17. Februar 2011 um 00:03 Uhr
http://wikimapia.org/#lat=15.4413948&lon=107.7957702&z=16&l=5&m=b&tag=50
In der Karte sind 4 Hotels nun verzeichnet, ein Krankenhaus gibts auch und scheinbar einen Flughafen. Wegen Armin sollte man vielleicht ne Lösung finden, ihr seit ja noch nicht am Ziel. Gute Besserung dann mal.