8. Tag: Montag, der 20. Dezember 2010
Staubpiste durchs Wunderland
66 km auf staubigster Piste, 670 hm bei angenehmen 25 Grad und schönem Wetter
Eigentlich könnte der heutige Tag recht einfach sein, aber die Straße nach Oudomxai ist eine Baustelle. Das ist sie schon seit drei Jahren, aber, wie gesagt, hier in Laos geht alles etwas langsamer, deshalb werden die Straßenbauarbeiten wohl noch ein weiteres Jahr brauchen.
Doch erst einmal geht es zurück bis zum Abzweig zu chinesischen Grenze und dort ist die Straße schon seit langem fertig.
Die Provinz Namtha hat nur 150.000 Einwohner, also gerade einmal die Bevölkerung einer deutschen kleinen Kleinstadt. Entsprechend dünn besiedelt ist das Land und man kann manchmal 20 km radeln, ohne eine kleine Siedlung zu sehen. Die wenigen kleinen Dörfer bestehen dann aus kleinen Holhäusern auf Stelzen. meist haben die Häuser nur einen Raum, der als Schlafraum und Küche dient, in der auf offenem Holzfeuer gekocht wird. Viele Kinder gibt es in den Dörfern, man sieht keine Unterernährung, aber oftmals fehlt es dann doch am Geld für eine Hose und so laufen manche eben halb nackt herum, bei den Temperaturen ist das auch nicht das große Problem. Fröhlich und ausgelassen wird am Straßenrand gespielt, meist ist ein alter Fahrradreifen das einzige Spielzeug.
Nach dem Mittag an der Kreuzung hört der Asphalt auf und die Piste beginnt, zum Glück ist sie recht gut ausgefahren und der verkehr nicht zu straff. Vielleicht aller 10 Minuten bläst ein Jeep oder ein LKW vorbei und hüllt sich und uns in eine dichte Staubwolke. Dazwischen bleiben dann Lücken und ein wenig Muse, um die wundervolle Landschaft zu genießen. So weit wie das Auge reicht nur Wälder, manchmal von der Brandrodung kahle Hügel oder ein Hügel mit Kautschukplantagen. Nahe den Dörfern dann Bananenstauden und Papayabäumchen. Die meisten Papaya werde grün mit viel Chili und Gewürzen zu Papayasalat verarbeitet und schmecken mit besser, als die ausgereiften Früchte. An den kleinen Wasserläufen gibt es dann kleine Feldchen mit frischem Gemüse. In den meisten Dörfern können die Menschen völlig unabhängig leben und tun diese auch, kleine Überschüsse an Gemüse oder kleine Handarbeiten oder Webarbeiten werden auf dem Markt verkauft und dafür können dann Klamotten zugekauft werden.
In den Dörfern und Städten an der Straße sieht es natürlich schon ganz anders aus, der Reichtum ist, wie überall in der Welt sehr ungleichmäßig verteilt, so ist heute Morgen zum Beispiel ein dicker „Hummer“ vom Hotelhof gedonnert.
In unserem abendlichen winzigen Guesthouse ist man stolz darauf, dass es seit knapp einem Jahr rund um die Uhr Strom gibt. Vorher gab es nur abends zwischen 18 Uhr und 21 Uhr Energie, danach war es stockduster. Viel geändert hat sich allerdings nicht, die wenigen Lampen im Dorf gehen nun eine halbe oder ein Stunde später aus, der Laote geht gern zeitig ins Bett und nur in wenigen Häuschen flimmert die Fernsehkiste. Dafür krähen die ersten Hähne schon um drei Uhr morgens und die ersten Geräusche im Dorf hört man gegen 5 Uhr, da wird dann das Holz gehackt und der Klebereis angesetzt, damit dieser dann zum Frühstück fertig ist.
Am 21. Dezember 2010 um 15:48 Uhr
tut mir leid, ich bin neugierig ! Was ist das für ein Gemüse oder Frucht wovor du hockst (das Bild mit den drei Körben !!!)?
Leider ist es trotzdem nicht so heile, heile wie`s den Anschein hat !!! Du hast schon Recht, das LIEBE GELD ist wirklich nicht gerecht aufgeteilt ! Dabei wäre ein „GESUNDES MITTELMASS“ das erstrebenswerteste Ziel, aber wir werden es leider auch nicht ändern !
Danke für die tollen Bilder und Texte ….. ja nit aufhören !
lg Edith
Am 30. Dezember 2010 um 14:07 Uhr
Das sind Bambussprösslinge, die werden gedünstet und schmecken lecker, wenn man sie dann etwas schält und mit einem Chili-Salz gemisch dippt…und natürlich isst.
Am 30. Dezember 2010 um 15:59 Uhr
Thanks … ich kenn sie ja nur aus der DOSE !!!!! Frisch hab ich sowas noch nie gesehen !!!