2. Tag: Dienstag, der 14. Dezember 2010
Dai-Festival am Mekong
44 km von Jinhong nach Ganlanba, 330 hm bei wunderbaren 27 Grad, Besichtigung des Minoritätendorfes
Am Morgen, als wir unsere Luxusherberge in Jinhong verlassen, hängen noch die Nebel über dem Mekong. Eigentlich führt unsere Route direkt am Fluss entlang, aber die Straße ist rech straff befahren, deshalb probiere ich einen neuen Weg. Zwar geht es auch am Anfang 18 km auf einer tollen neuen Piste in die Hügel südlich der Stadt, aber dann zweigen wir auf einen Nebenstraße ab. Diese folgt einem kleinen Bach und es folgen kleine Hügel und winzige Siedlungen, abgeerntete Reisfelder, Kautschukplantagen und Bambushaine.
In den Dörfern findet man noch ab und zu die typischen Holzhäuser der Dai, die ich gestern schon beschrieben habe, aber es wird überall gebaut und gibt sehr viele neue Häuser. In den letzten Jahren hat die Regierung massiv Programme zur Förderung der Landbevölkerung gefördert, um das Landleben wieder attraktiver zu machen. Zwar braucht China seine riesige Armee an Wanderarbeiten für den wirtschaftlichen Aufschwung, aber die Bauern stellen weiterhin die Basis des Landes dar. Auf diese These hatte Mao seine Theorien gestellt und damit Recht und Erfolg gehabt.
In einem Dorf sitzen vor einem neuen Haus vielleicht 70 Leute um kleine flache Tische und essen, wir werden heran gewunken und zum Essen eingeladen. Eine Hochzeit ist im Gange. gestern war die eigentliche Feier, heute versammelt sich noch einmal die gesamte Verwandtschaft. Wir bekommen Klebereis und müssen selbst gebrannten Schnaps mit 55% Alkohol trinken. Da in China Trinkgelage erst enden, wenn niemand mehr stehen kann, verlassen wir höflich die Gesellschaft nach einer Runde und ein paar Fotos wieder. Inzwischen war auch die Braut in schickem rotem Kleid und mit tollem Haarschmuck aufgetaucht. Vielleicht habe ich im nächsten Jahr Gelegenheit, die Bilder hier vorbei zu bringen.
Wenig später erreichen wir den Mekong, der hier auch schon recht breit und in der Regenzeit auch schiffbar ist. Über kleine Hügel geht es bis zur Fähre, die uns dann ans andere Ufer nach Ganlanba bringt. Wir werfen unsere Sachen im Hotel ab und fahren dann gleich ins Museumsdorf der Dai. In diesem Dorf leben die Leute ihr normales Leben, aber die alten Häuser werden gepflegt und es dürfen nur Häuser in altem Stil gebaut werden. Für die zahlreichen Touristen findet jeden tag ein Wasserfestival statt. Das ist natürlich mehr oder weniger eine Veranstaltung im Minoritätenzoo und oft ist es interessanter die chinesischen Touristenherden zu beobachten, als die Einheimischen beim Wasserspritzen. Letztere machen sich natürlich einen Spaß daraus, gerade die nicht badewilligen Touristen zu durchnässen. Danach gibt es noch eine Vorführung von 100 Jungfrauen (obgleich es nur 44 waren), die ein paar Tänze zu traditioneller Musik zeigen. Alles nicht sehr realistisch, aber schön bunt und farbenfreudig anzusehen.
Danach tingeln wir noch ein wenig durchs Dorf und sehen uns die schönen Dai-Häuser an, auf Baustellen kann man sehen, dass die Holzkonstruktionen ohne einen Nagel auskommen. Alles ist sorgfältig verzapft. Ein kleiner Tempel ist gefüllt mit dutzenden von Buddhas in verschiedener Größe und im Abendlicht leuchtet die teilvergoldete Fassade.
Am Abend enden wir in dem Lokal neben dem Hotel und bei zahlreichen Köstlichkeiten, lecker sind immer die frischen Gemüse, Zuckerschoten, aber auch die Fleischgerichte sind gut. Heute verzichte ich darauf, nur wenig scharf zu bestellen und so wird alles gut gewürzt. bei erfrischendem Dali-Bier geht der Abend zu Ende.
Am 15. Dezember 2010 um 17:47 Uhr
Gott sei Dank merke ich nichts von deinen angepriesenen „SPARMASSNAHMEN !“ Nur weiter so ………………… THANKS
Du bist dermassen gemein in deinen Schilderungen … da läuft einem daheim am Bildschirm das Wasser im Mund zusammen …… (Ananas !) das muss ja köstlich schmecken !!!
lg Edith