1. Tag: Montag, der 13.12.2010
üdlich der Wolken-Xishuangbanna
Kleine Radtour in die Umgebung von Jinhong, 33 km bei 25 bis 28 Grad
Eigentlich ist es ja nicht der erste tag der Reise, denn meine Gruppe ist ja schon seit zwei tagen unterwegs, aber der Flug aus dem kalten Deutschland über Bangkok und Kunming und dann gestern Abend noch nach Jinhong dauert seine Zeit. Dafür haben uns gestern Abend laue 22 Grad erwartet und heute früh zeigt sich der Himmel klar und das Barometer steht auf schön.
Die Xishuangbanna Region, deren Zentrum Jinhong ist, ist ein Gebiet mit zahlreichen thai-stämmigen Minoritäten. Die Gesichter der Menschen sind im Vergleich zu den „richtigen“ Chinesen viel weicher und südlicher, ebenso wie die Mentalität wesentlich südländischer ist. Im Vergleich zu Peking oder gar Shanghai geht es sehr entspannt zu.
Gestern stand nicht mehr viel auf dem Programm, Christa und ich kamen direkt aus Burma und Gisela, Simone, Rüdiger und Ulrich haben fast 24 Stunden Flug hinter sich. In Kunming haben wir ein erstes chinesisches Mahl genossen, dann ging es noch einmal eine Stunde mit dem Flieger nach Jinhong und vom Airport direkt ins Hotel und ins Bett.
Heute Morgen haben wir dann nach dem Frühstück unsere Fahrräder geholt. Die China by Bike Räder sind hier in einem Radladen gelagert, so dass wir gut gepflegte Räder bekommen, Schaltungen und Bremsen sind ok und alles läuft gut, so dass wir uns eine halbe Stunde später durch die belebten Straßen wurschteln. Zuerst brauchen wir noch eine Bank zum Geld tauschen, dann verlassen wir die Stadt nach Süden zu einem kleinen trip in die Umgebung. Bis auf Rüdiger haben alle schon China-Erfahrung, so dass das bunte Leben auf den Straßen nicht mehr ganz so überraschend wirkt. Jinhong ist ein recht modernes Städtchen und lebt vom Tourismus mit den Minoritäten und vom Teehandel. So sieht man jede Menge Mädels in bunten trachten auf den Straßen, aber diese arbeiten meistens für ein Hotel oder ein anderes Unternehmen, das mit Touristen zu tun hat. Im normalen Leben haben sich auch hier Jeans Und T-Shirt oder kurze Kleidchen und Highheels durchgesetzt und letzteres steht den jungen Damen mit schlankem Körper und schönen Beinen sehr gut, auch wenn ein Teil der Lady noch nicht sehr elegant mit der dazu gewonnen Größe durch die Straßen stolziert. Im Vergleich zum Norden Chinas ist der Wohlstand erst ein paar Jahre später eingetroffen und das macht sich am deutlich geringeren Hüftumfang der meisten Lokals bemerkbar. Auch habe ich hier noch kein Mc Doof oder Kentucky sehen können, das lokale Essen ist auch wesentlich leckerer.
Unsere Runde um die Stadt ist sehr nett, wir besichtigen einen kleinen buddhistischen Tempel, der schon sehr thailändisch anmutet mit seinen spitzen Dächern und den auslaufenden Dächern. Man hat vom Tempel einen schönen Blick übers Land. Weit und breit Bananenplantagen und auf den Bergen Wälder mit Kautschukbäumen. Dazwischen kleine Dörfer mit den typischen Häusern der Dai. Das Untergeschoss dient als Lager und Scheune und die Wohnräume sind im Obergeschoss. Moderne Häuser in Beton, die alten auf Holzpfählen und mit Dachschindeln.
Wir schlendern über einen kleinen Markt und ich kaufe etwas sauer eingelegtes Gemüse, eingelegten Tofu, dazu Baotze und Jiaotze, also gefüllte Teigtaschen und wir haben eine nette kleine Mahlzeit in einem kleinen Cafe mit lausigen Kaffee gegenüber dem Markt. Meine Gäste sind fasziniert von dem großen Angebot an Gemüse, ich bin ein wenig enttäuscht, eigentlich war wenig los heute, kein richtiger Markttag.
Zurück in Jinhong finden wir einen netten Teeladen und der Besitzer erklärt uns bei zwei Sorten Pu’er Tee alles zu diesen luftgetrockneten Tees. Die grünen Pu’ers sind frische Tees mit einer runden Note von Honig , der gelagerte Pu’er hat ein kräftigeres Aroma und nur eine leicht erdige Note, nicht wie der Dreck, der in Deutschland verkauft wird und der aus einer Lehmgrube zu entstammen scheint.
Das Abendessen wird wieder lecker: Pilze, Bittermelone, kleine Fische und vieles andere; leider habe ich nur leicht scharf bestellt und wir bekommen es ohne Chili; habe meine Lektion gelernt, ab morgen wieder volles Rohr roter Pfeffer!
Auf dem Rückweg schlendern wir über den touristischen Nachtmarkt und ich liefere drei meiner Reisenden in der Massage ab, mit strenger Preis und Qualitätsauflage, so dass keine anderen körperlichen Dienstleistungen mehr aufgebucht werden können. Morgen früh bin ich auf die Erfahrungsberichte gespannt.