21. Tag: Samstag, der 4.Dezember 2010
Anstieg nach Kalaw
70 km und 800 hm von Meikthila nach Kalaw, sonnig und heiß bis 35 Grad
Die Ausfahrt aus Meikthila ist wunderschön. Die Straße liegt unter alten knorrigen Bäumen und im Morgendunst kommen uns viele burmesische Radfahrer auf dem weg zur Arbeit entgegen. Aber auch auf dieser Straße hat der Verkehr ziemlich zugenommen und man muss von dem schlechten Asphalt öfter auf den Staubstreifen wechseln. Obwohl seit vier Jahren an der Piste gebaut wird, hat sich noch nicht viel getan, immer wieder kommt mal ein kürzeres Stück, das recht ordentlich asphaltiert ist, dafür poltert es dahinter um so schlimmer. Poltern tut es auch in meinem Magen, es kommt aber in beide Richtungen nichts hinaus, sondern stimmt mich lediglich ein bisschen depressiv. Das schlägt sich dann auch auf meine Lust zu fotografieren nieder und so ist meine heutige Ausbeute mehr als gering.
Irgendwann geht dann auch die Allee zu Ende und wir knallen ordentlich unter der Sonne entlang. Der Anstieg zum Mittag ist zwar nicht sehr steil, aber trotzdem rinnt ordentlich der Schweiß. Bei der Hitze haben alle keinen großen Hunger und wir beschließen, erst noch einmal auf den Bus zu steigen, denn auf den folgenden Kilometern ist die Straße mehr als eine Katastrophe. Von der schönen Landschaft bekommt man auch kaum etwas mit, da man peinlichst den Kopf senken und sich auf die nächsten zu fahrenden Meter konzentrieren muss und dazu von jeglichem Verkehr ordentlich zugestaubt wird.
Kalaw liegt ungefähr 1000 Höhenmeter weiter oben, nach der Hälfte des Anstieges wird die Straße wieder etwas besser und wir steigen wieder aufs Rad um. Wegen meines Magens habe ich zwar keine Lust, aber im Bus ist es noch schlimmer, wenigstens lenkt dann das eintönige treten ab. Nach einer guten Stunde sind die 500 Höhenmeter geschafft und der Hunger hat auch das komische Gefühl im Magen vorübergehend weggepustet.
In Kalaw gibt es dann ein schmutziges Bier und eine lauwarme Dusche und dann geht es ins „Everest“ Restaurant, das von einer nepalesischen Familie betrieben wird. Die Currys sind gut wie immer, auch wenn ich dann doch kaum Appetit habe.