6. Tag: Donnerstag, der 19.November 2011
Meer der Hitze
65 km von Gudong zurück nach Tengchong und weiter ins Rehai Gebiet, 300 hm bei anfangs Wolken und Niesel, 22 Grad und endlich etwas wärmer
Leider klappt es diesen Morgen nicht mit der Frühstückssonne, die hat sich hinter Wolken versteckt und bleibt auch dort. So wird uns erst nach 10 km hinter dem ersten Hügel etwas wärmer, aber ab heute Nachmittag wird alles besser, denn wir lassen hinter Tengchong eine Klimascheide hinter uns. Doch bis dahin müssen wir noch einmal über den Berg. Auf der breiten Straße fährt es sich aber recht gut, lediglich die vielen LKW sind ein wenig lästig. Unterwegs ist es interessant wie immer, über den Vulkanen schwebt ein Ballon für Touristen und in den Dörfern sind die Ziegelmacher bei der Arbeit. Oben am Pass haben sich die Wolken verkeilt und es nieselt ein wenig, wir hätten gestern am Kloster wohl doch unsere Teller leer machen sollen, aber auf der anderen Seite sieht es wieder etwas besser aus und ab und zu kommt sogar die Sonne für 5 Minuten heraus.
In Tengchong machen wir eine kleine Mittagspause und teilen die Gruppe, Andre und Kerstin haben einen Grillstand mit Ente entdeckt und das wollen Beat und Jürgen auch. Ernst mag kein Geflügel und das kommt mir ganz recht, so enden wir zu zweit noch einmal bei leckerer Jiaotze und ich kann noch einmal schnell ins Internetcafe huschen und meine Mails checken, denn auch in den nächsten Tagen werden wir eher kein Netz im Hotelzimmer haben.
Die letzten 15 km geht es dann noch einmal kräftig bergab, in einem Tal, das inzwischen gut für chinesische Touristen erschlossen ist, liegt ein Ressort mit heißen Quellen. Rehai, Meer der Hitze heißt es und aus zahlreichen Felsspalten quillt heißes Wasser, an anderen Stellen dampft und brodelt es. Eigentlich kostet der Eintritt 65 Yuan, aber wir schmuggeln uns durch den Hintereingang am Ticketcounter vorbei und tingeln inmitten chinesischer Touristengruppen von Quelle zu Quelle.
An der größten Quelle gibt es gemütliche Tische und es werden in der Quelle gekochte Kartoffeln, Erdnüsse, Eier und Wachteleier verkauft, zusammen mit einer großen Tüte Mandarinen wird dies unser Abendessen, denn wir haben keine Lust, noch einmal ganz nach oben die Treppen hinauf zu steigen, um ins Restaurant zu kommen, zumal dies auch eher eine Kantine mit touristischer Massenabfertigung ist. Außerdem macht sich bei jeder Stufe heute wirklich der Wolkengipfel bemerkbar.
Am Abend zieht dann die halbe Gruppe noch in das „Mei Nü Chi“, Pool der schönen Mädchen, allerdings mangelt es an Gästen überhaupt, an Frauen insbesondere und die schönen Chinesinnen sind wohl heute für einen andere Region gebucht, aber das Liegen in den heißen Quellen entspannt trotzdem und macht angenehm müde, vor allem, wenn man noch ein Bier dazu trinkt.