131. Tag in Hanoi- Sonntag, der 5.9.2010
Reisernte und zurück ans Meer, 123 km von Thai Hoa nach Cua Lo
Da habe ich heute einen langen Tag vor mir und breche zeitig auf, währen meine kleine Freundin noch ein wenig weiter schlummern darf. Ohne Frühstück bin ich um 6 Uhr auf der Straße und wieder aus der Stadt hinaus und biege dann wieder auf den Ho Chi Minh Pfad. Auch heut ist die Piste wieder toll und es geht zahlreiche kleine und mittlere Hügel hinauf und hinunter. Ich teile mit die morgendliche Straße mit hunderten von Radfahrern, die Schüler sind auf dem Weg in die Schule, warum am Sonntag, das weiß ich nicht, aber in kleinen und großen Gruppen kommen mir die Mädchen und Jungen meistens in ihren Pionierunformen entgegen. Sehr angenehm ist, dass sich keine Radler abn mich hängen und versuchen ein Rennen mit mir zu faghren, den meist ist es recht nervig, wenn ein Einheimische auf einer klappernden und quietschenden Mühle schwer keuchend am Hinterrad klebt. Meist reicht es dann zwar einen Gang schneller zu schalten oder am nächsten Hügel einen kurzen Sprint einzulegen, aber eigentlich will ich ja lieber in Ruhe vor mich hinfahren und die Landschaft genießen. Auch wenn der heutige Morgen wieder etwas trübe ist, sind Berge und Hügel um mich herum grün und grüner und der Morgennebel hängt an einigen Stellen fest. Leider ist es ein wenig zu grau und es fehlt an Kontrasten, um die Stimmung fotografisch einzufangen.
Aber das ist ja auch alles nicht so schlimm, denn spätestens im Februar bich ich je wieder hier und es bleibt die Aussicht auf weitere schöne Bilder.
Nach knapp zwei Stunden bin ich in Tan Ky, welches vermutlich dann im Februar auch ein Etappenort ist Tan Ky, wieder eine kleine Stadt ohen größere Charakteristik und es gibt auch nur wieder eine Herberge, in der man recht ordentlich übernachten kann. Am Kreisverkehr im Zentrum mache ich Pause und esse meine morgendliche Nudelsuppe nach 44 Kilometern, das geht wirklich wunderbar morgens loszufahren und dann nach zwei Stunden erst zu frühstücken. Natürlich kann ich das nicht machen, wenn ich mit Reisegruppen unterwegs bin, so manch einer würde sich da gleich am ersten Hügel unterzuckert fühlen und das obwohl mehr „Reserven“ am Körper hängen als bei mir. Manchmal erstaune ich über mich selbst, wie man seine Mahlzeiten reduzieren kann, ohne abzunehmen und ohne an körperlicher Leistungsfähigkeit zu verlieren.
Von Tan Ky biege ich nach Osten ab und verlasse den Ho Chi Minh Pfad für jetzt und heute. Im Oktober werde uich ier oder ein Stück weiter südlich wieder einsetzen und den „Rest“ des Weges bis nach Saigon erkunden.
Jetzt komme ich aus den Zuckerrohrgebieten wieder heraus und bin wieder mitten in den Reisebenen. Und ich bin doch schon ein Stück südlicher, als noch vor zwei tagen, denn hier ist die resernt in vollem Gange und so gibt es mehr als genug zu sehen.
Karren mit Wasserbüffel und großen Ladungen Reisstrog obenauf sind mein ständiger begleiter auf der Straße. Auf den Feldern ist ein großes Gewusel an Menschen, mit Sicheln wird der reis geschnitten und an vielen Stellen dann auch gleich vor Ort gedroschen. Dafür gibt es Maschinen, die von einem kleinen Motor betrieben werden. In großen 50 kg Säcken wird dann der Reis abtransportiert, allerdings ist der Reis noch nicht weiß, sondern ungeschält, wie man ihn in Bioläden mitunter zu kaufen bekommt.
Teile der Straße werden zur Trockenfläche für Reisstroh umfunktioniert und hier bekommt man wirklich eibn Bild vom Fleiß der Vietnamesen und im Momnet scheinen wirklich alle eingespannt, denn man sieht nirgends Gruppen von Leuten in Teehäusern oder Nudelstuben, die stundenlang mit Nichts beschäftigt sind.
Während ich meine Fotos mache versucht ein alter Bauer mit mir zu kommunizieren, zeigt auch mein Fahrrad und sagt „Charasho“. Leider ist dieses „Gut“ das einzige russische Wort, welches er noch kann, aber wir haben dann doch eine kleine Konversation und unterhalten uns über andere gute Dinge, ich zeige auf den Wasserbüffel und sage dann „Con Tschau, charashow“ und so geht es dann noch eine ganze Weile lachend weiter.
Kurz bevor ich die A1 erreiche brauche ich dann noch eine Nudelsuppe und das ist die schlechteste, die ich in den letzten fünf Monaten gegessen habe, trotz kräftigen Hungers lasse ich die Hälfte stehen und das Fleisch in der Suppe sah auch nicht sehr frisch aus.
Da ich heute leider die Abkürzung übers Land nicht gefunden habe, muss ich 20 km über die Hauptstraße, es geht trotz des verkehrs recht gut, allerdings ist es nich halb so interessant. Inzwischen ist meine kleine freundin schon am Ziel angekommen, aller dings gibt es für morgen keine Bustickets anch Hanoi mehr.
Ich freunde mich schon einemal mit dem Gedanken an, morgen sehr zeitig loszufahren und einen guten Teil der Strecke zu radeln, vielleicht sogar die ganze Strecke, es sind ja „nur“ 288 Kilometer bis Hanoi.
In Cua Lo siehrt es etwas besser aus als an dem Strand von Sam Son, die Hotels machen keine so herunter gekommenen Eindruck und mein Zimmer ist auch recht angenehm. Am Strand gibt es kaum Leute, denn das Wochenende ist ja schon wieder vorbei. Dafür treffen wir einen einzigen Deutschen am Strand, etwas zurückgezogen auf einem Liegstuhl mit einem Bier in der Hand. Wir gesellen uns dazu und beobachten interessiert das einzige Pärchen am Wasser. Ein junge Frau und ihr Freund. Dieser muss ständig Fotos machen, sie posiert bis zum Umfallen, ist aber dann unzufrieden und dann beginnt die nächste Fotorunde. nach 20 Minuten ist alles verbracht uns sie stapft zur Uferpomenade, der Freund, beladen mit Kamera, Badetüchern und Schwimmreifen trabt 5 Meter hinterher.
Alles in allem ist der Strand ich Cua Lo schöner als der von Sam Son, aber der feierwütige Backpacker wird wohl trotzdem enttäuscht sein, denn hier kan man nichts anderes tun als Baden, am Strand sitzen und recht ordentlich essen, keine Vollmondpartys und kein Kiffen am Strand.
Während sich eine dunkle Wolkenfront zusammen zieht und sich dann auch kräftig ausschüttet, sitzen wir in einem der Restaurants an der Strandpromenade und genießen frische Garnelen und eine leckere Suppe zum Reis. Dann geht es schon wieder zurück ins Hotel, denn es gießt immer noch in Strömen und sieht auch nicht so aus, als ob es nachlassen möchte und ich will wirklich morgen früh schon um 4 Uhr losfahren.