48. Tag in Hanoi- Freitag, 11. Juni 2010
Die Türme von Hanoi und das Ende der Welt
Es gibt ein bekanntes Kinderspiel, welches ebenso heißt, nämlich: „Die Türme von Hanoi“.
Bei dem Spiel geht es darum eine bestimmte Anzahl von Scheiben unterschiedlichen Durchmessers zu versetzen, wobei zwei Leerplätze zur Verfügung stehen, jeweils nur eine Scheibe versetzt werden darf und immer nur ein kleiner Scheibe auf eine größere gelegt werden darf. Klingt kompliziert, ist aber ganz einfach und wir haben es alle schon einmal gespielt, wenn vielleicht auch das letzte mal im Kindergarten oder in der Vorschule.
Interessant ist das einmal, weil nun Hanoi nicht wirklich reich gesegnet ist an Türmen im wahrsten Sinne des Wortes, es gibt auch die „Hanoi Towers“, aber das sind nur zwei mittelgroße Hochhäuer in Zentrum der Stadt, mit vielleicht 20 Stockwerken, die weder archtiktonisch, noch sonst irgendeine Bedeutung haben könnten.
Erfunden wurde das Spiel von einem französischen Mathematiker 1883 Edouard Lucas. Er dachte sich dazu die Geschichte aus:
Im Großen Tempel von Benares, unter dem Dom, der die Mitte der Welt markiert, ruht eine Messingplatte, in der drei Diamantnadeln befestigt sind, jede eine Elle hoch und so stark wie der Körper einer Biene. Bei der Erschaffung der Welt hat Gott vierundsechzig Scheiben aus purem Gold auf eine der Nadeln gesteckt, wobei die größte Scheibe auf der Messingplatte ruht, und die übrigen, immer kleiner werdend, eine auf der anderen. Das ist der Turm von Brahma. Tag und Nacht sind die Priester unablässig damit beschäftigt, den festgeschriebenen und unveränderlichen Gesetzen von Brahma folgend, die Scheiben von einer Diamantnadel auf eine andere zu setzen, wobei der oberste Priester nur jeweils eine Scheibe auf einmal umsetzen darf, und zwar so, dass sich nie eine kleinere Scheibe unter einer größeren befindet. Sobald dereinst alle vierundsechzig Scheiben von der Nadel, auf die Gott sie bei der Erschaffung der Welt gesetzt hat, auf eine der anderen Nadeln gebracht sein werden, werden der Turm samt dem Tempel und allen Brahmanen zu Staub zerfallen, und die Welt wird mit einem Donnerschlag untergehen. dass indische Mönche im großen Tempel von Benares im Mittelpunkt der Welt, einen Turm aus 64 goldenen Scheiben versetzen müssten, und wenn ihnen das gelungen sei, wäre das Ende der Welt gekommen.
Jetzt kommt die Mathematik ins Spiel und damit Hoffnung für diese Welt, denn wenn man die Aufgabe wirklich mit den 64 Scheiben lösen möchte, braucht man sehr viel Zeit, denn es sind allein 18 446 744 073 709 551 615 notwendig, um die Türme umzuschichten und wenn man jetzt dafür pro Bewegung nur eine Sekunde ansetzt, dann kommt man auf 580 Milliarden Jahre. Keine Chance für Nostradamos und Freunde Angst zu schüren, hier haben wir die ultimative Gegenthese.
Wie kommt nun die Türme aus der Geschicht von Benares, das am Ganges in Indien liegt nach Hanoi, das weiß eigentlich niemand so richtig. Vielleicht ist es die Form der kleinen Holzscheibenstapel, die ein wenig der Pagode im Hoan Kiem See ähneln, auch Schildkrötenturm genannt, aber so richtig poppt die Erklärung nicht. Vielleicht hat jemand von euch eine bessere Erklärung?