42 Tag in Hanoi- Samstag, der 5. Juni 2010
Noch eine kleine Stadtrundfahrt
Bei unserer ersten Stadtrundfahrt haben wir es nicht geschafft, eine Eisenbahn zu sehen und das hat Peter gewurmt und so starten wir zu einem weiteren Versuch, die 6,5 Millionen Metropole zu erkunden.
Rund um den Hoan Kiem See laufen dieVorbereitungen für ein großes Jubiläum, die Stadt wird 1000 Jahre alt und es wird ein Riesenspektakel geben und ich werde noch mittendrin sein im Oktober. Ihr könnt euch schon mal für mein zweites Zimmer zur Jubiläumsfeier anmelden oder ich kann ein preiswertes Hotel finden und euch „meine “ Stadt zeigen.
Eine große elektronische Anzeige weist auf das jubiläum hin: Another 127 days to go!
Hanoi heißt „Zwischen den Flüssen“ und hier zeigen sich schon die Ähnlichkeiten zur chinesischen Sprache, in der die Stadt „He-nei“ heißt, was natürlich die gleiche Bedeutung hat. Zurück geht die Stadtgründung auch auf die chinesische Tang-Dynastie, als die Chinesen auf dem Westufer des Roten Flusses eine Zitasdelle errichtet haben. Einer Legende nach glaubte König Lý Thái Tổ bei seiner Suche nach einer fruchtbaren Ebene für seinen Sitz aus den Nebeln des Roten Flusses einen in den Himmel steigenden goldenen Drachen gesehen zu haben, woraufhin er seine neue Residenz „Thăng Long“ („aufsteigender Drache“) nannte. Im kommenden Jahrtausend wurde die Stadt mehrfach umbenannt,1831 bekam sie dann ihren heutigen Namen: Hà Nội – die „Stadt innerhalb der Flüsse“.
Über den Roten Fluss gibt es vier Brücken, am bekanntesten ist die Long-Biên-Brücke, die Eisenbahnbrücke und hier hat Peter auch Glück und im Schritttempo rattert ein Zug an uns vorbei.
An Sehenswürdigkeiten ist die Stadt eigentlich nicht reich gesegnet. Die alte Zitadelle existiert nicht mehr, auf ihren Ruinen befinden sich französische Kolonialbauten, in denen heute ein große Kaserne untergebracht ist.
Für den Touristen am interessantesten sind die „36 Gassen“ in der Altstadt, diese sind nach traditionellen Gewerben benannt und dies sind zum Teil auch noch dort ansässig, aber davon werde ich noch einmal ausfürhlich berichten und schöne Bilder dazu liefern.
Der Hoan Kiem See ist eigentlich auch nicht der Reißer, sehr schön lassen sich hier Liebespärchen und viel anderes vietnamesischen Volk beim Spazieren, Karten spielen und relaxen beobachten. In der Mitte des Sees befindet sich eine kleine Pagode, sowie auf einer Insel ein kleiner Tempel, zu dem die Rote Brücke führt.
Neben einigen Kolonialbauten, Kirchen und Kathedralen bleibt dann nur noch das Mausoleum zu besichtigen. Trotzden und vielleicht gerade weil es nur sehr wenige „Sehenswürdigkeiten“ im eigentlichen Sinne gibt, ist duie Stadt einen Besuch wert. Man kann endlos durch die Straßen schlendern und entdeckt an jeder Ecke ein neues Gesicht der Stadt. Und gerade für Fotografen ist die Stadt ein Paradies an Gesichtern und Straßenszenen.
Mittag, etwas müde und auf dem Weg nach Hause, hat Peter noch einmal Glück und weiterer Zug kruzt unseren Weg und auch ich bin zufrieden, denn damit habe nicht nur ich meine Fotos machen können, sondern auch das Thema „Eisenbahn gucken“ ist vorerst einmal abgehakt.
Am Nachmittag halten wir einen langen Mittagsschlaf, denn es war heute wieder gnadenlos heiß und schwül, so dass Peter sogar von alleine mittags ins Bettchen will.