23. Tag in Hanoi
In dem kleine Garten nebenan zwitschern und trällern die Vögel früh am Morgen. Bis um 6 mein Wecker klingelt ist noch ein wenig Zeit, aber eigentlich brauche ich den nicht, denn fünf Minuten später schiebt die „Na ni nao“ Frau ihr Fahrrad durch die Gassen. Gesehen habe ich sie noch nicht, aber der „Na ni nao“ Ruf schallt durch alle Gassen im Viertel. Kurz darauf beginnt man auf der Baustelle zu werkeln, fleißig sind sie, die Vietnamesen, ich bin gespannt, wie schnell sie das kleine schmale Haus nach oben ziehen, schließlich wird das Werkzeug erst 22 Uhr aus der Hand gelegt.
Peter darf noch eine knappe Stunde schlafen, dann gibt es für ihn ein kleines Frühstück und kurz nach sieben rollen wir zum Kindergarten. Vorbei geht es am Mausoleum Ho Chi Minhs, hier wird gerade alles vorbereitet für die heutigen Besichtigungsmassen am Vormittag und dann fahren wir am Leninpark vorbei. Hier joggen einige Vietnamesen oder machen Gymnastik. Ganz so verbreitet wie in China ist der Frühsport nicht und man sieht fast ausschließlich ältere Leute, Ebenso am Westsee, aber hier treffen sich nur die alten Damen der Tai Chi Gruppe.
Ohne Probleme verläuft der Abschied von Peter und 10 Minuten später bin ich am Institut. Meine Präsentation läuft tadellos und am Ende schreiben wir den zweiten Test und auch heute sind die Ergebnisse wieder sehr ordentlich, das niedrigste Ergebnis liegt bei 80 Prozent, die meisten sind bei mehr als 95 %.
Mit meinen Vorbereitungen rauche ich bis 16 Uhr, dann hole meinen Sohn ab, der mich glücklich empfängt. Mittag hat er auch geschlafen, also ein Anlass für einen Eisbecher und den gibt es heute am Chiemsee.
Zum frühen Abend finden sich hier immer viele Leute auf eine abendliche Promenade, die rote Sonne taucht alles in ein schönes Licht und wir lassen es uns schmecken. Danach geht es weiter zum Chinagrill, ich habe heute extra auf mein Mittag verzichtet.
Heute gelingt es mir auch Peter pünktlich ins Bett zu bringen, aber mein Arbeitseifer wird etwas gebremst, mein Internet funktioniert nicht und allein das erfolglose fummeln an der Technik kostet wieder eine Stunde. Na wenigstens meine texte habe ich geschrieben und meine Lernkarten für den nächsten tag ausgeschnitten. Mit dem Arbeitschluss der Handwerker geh ich dann auch zu Bett, recht müde von einem normalen Montag.