22. Tag in Hanoi
Heute klappt es mit dem länger Schlafen, währen Peter sich noch die Augen reibt, schaffe ich es meine Schulden in der Mailbox abzuarbeiten und einen Bericht für unseren Radsponsor Koga zu schreiben. Mir vergnügen forste ich die Bilder der Athen-Beijing Tour durch und so manches Erlebnis kommt wieder in Erinnerung, die üppigen Picknicks in Griechenland und Yorgos der in den schönsten Augenblicken die Arme ausbreitete und „Hartes Leben!“ ausrief, ich sollte dies hier auch ab und zu einmal wieder tun. Die Wüste in Turkmenistan kommt wieder in Erinnerung und die gesäuerte Kamelmilch, meine Teilnehmer fragen mich, ob man das ohne bedenken trinken könne und ich musste dann sagen, dass ich ihnen als Reiseleiter stark davon abraten würde, und mir gleich darauf einen Liter davon eingesaugt habe. Leicht bitter und sauer im Geschmack, alle Minerale enthalten, die die Sonne aus dem Körper gesaugt hat, aber die Hölle für einen untrainierten europäischen Magen-Darm Trakt.
Und natürlich unser triumphaler Einzug in Beijing, mit fliegenden Fahnen, Sekt und Menschenmasse, Riesenhallo und Fernsehinterviews. Und im nächsten Jahr geht es dann wieder los, von Berlin nach Beijing über Russland und die Mongolei. Lange haben wir am Preis gezerrt und gerechnet, aber da wir diesmal mit weniger Leuten fahren und Russland so verdammt teuer ist, sind wir nicht unter die 22.000 Euro Marke gekommen, aber es wird mit Sicherheit auch wieder eine grandiose Reise und wenn ich dies hier schreibe, dann juckt es ordentlich in den Knochen!
Und liebe potentielle Teilnehmer, Entscheidungsfreude ist angesagt, die Warteliste ist wesentlich länger als die Liste der Teilnehmer, die wir mitnehmen werden. Zu zwölft werden wir in Berlin starten und dazu kommen noch maximal vier Leute für die Teiletappen, also von Berlin nach Moskau, von Moskau an den Baikalsee, vom Baikalsee durch die Mongolei bis nach Datong in China und dann wieder unser Home-Run in China bis nach Beijing!
Wer noch Infos braucht ruft in berlin im Büro von China by Bike an oder schreibt mir eine Mail: tomtomtofu@gmx.de
In meinem Schrank entdecke ich meine Katastrophe, einige Sachen modern vor sich hin und mein Ledergürtel hat einen dicken Pelz bekommen. Angewidert lege ich einen Sonderwaschung ein, in der nächsten Woche wird dann alles, was wir wirklich nicht brauchen sonnengetrocknet und in Plastik verpackt , um den Pilzen keine weitere Chance zu geben. Vielleicht hätte ich die Damen von gestern Abend doch zum Wäschewaschen zweckentfremden sollen!
Mittags fahren wir noch einmal ins Goethe Institut. Am Sonntag gehört das Lehrerzimmer mir ganz alleine. Peter klickt sich durch u-tube und bleibt bei russischen Kinderliedern hängen, er ist der Meinung, dies sei Englisch und ich kann ihn auch nicht davon abbringen, während ich meine Unterrichtsvorbereitungen mache, morgen werde ich erstmals Computer gestützt arbeiten und eine Präsentation im unterricht verwenden. Es lebe die Moderne!
Wir essen im Goethe-Restaurant und Peter möchte dann doch noch ein wenig schlafen, abends bekommen wir noch Besuch von einer Studentin, und gehen wieder in die Kneipe am See. Dort geht höchstromantisch der Mond auf und „bekommt ein Baby“, so jedenfalls Peter, denn hinter der Monsichel schiebt sich die Venus hervor und entfernt sich ganz langsam vom Trabanten.